Man möchte meinen, dass der Umbau einer alten Vespa zu einem Elektrofahrzeug gar nicht so schwer sein müsste: alter Motor raus, Elektromotor rein, Batterie verstauen, und fertig ist der Stromer auf zwei Rädern. Ganz so einfach ist die Sache aber nicht: Alexander Elbe brauchte eine FH-Bachelorarbeit und mehrere Jahre Entwicklungszeit mit einem kompetenten Team, um vom funktionierenden Prototyp zum serienreifen Produkt zu kommen.
Die Idee hatte der Mechatroniker bereits als Student an der FH Kärnten, wo er den Studiengang Systems Engineering absolvierte: „Ich hatte mich schon länger mit Elektromobilität beschäftigt und suchte nach einem Scooter, mit dem ich selbst fahren konnte. Aber die Modelle am Markt haben mich allesamt optisch nicht angesprochen. Vespas gefielen mir besser, also habe ich meine Bachelorarbeit zum E-Antrieb in die Praxis umgesetzt“, sagt Elbe.
Mit einem fünfköpfigen Team arbeitete er an der Realisierung seiner Idee. Nachdem finanzielle Hürden übersprungen waren, taten sich technische auf: Der Elektromotor, den Elbe in die Vespa einbaute, war ursprünglich für Modellflugzeuge gedacht. Während der Flugwind normalerweise für genügend Kühlung sorgt, überhitzte der Motor in der Vespa zu schnell. Ein Kühlsystem musste geschaffen werden, um den Prototypen zum Laufen zu bringen.
Als er dann lief, war das Ergebnis überzeugend: Elbe wurde von immer mehr Leute angesprochen, die ebenfalls eine E-Vespa haben wollten. Gemeinsam mit der FH entwickelte er ein Geschäftsmodell aus seiner Erfindung: eine elektrische Kurbelwelle, die in bestehende Vespas eingebaut werden kann.