Sicher ist sicher! Ob beim Ski- oder Radfahren, Skatboarden und Inlineskaten – Schutzbekleidung sollte niemals fehlen. „Der Schweregrad einer Verletzung wird immer verringert“, weiß Thomas Saier, Geschäftsführer von „Edera Safety“ und Lehrender im Studienbereich Engineering and IT an der Fachhochschule Kärnten und Mitglied des Komitees 052 Austrian Standard im Bereich Arbeitsschutz, Ergonomie, Sicherheitstechnik. „Es macht einen Unterschied, ob der Verunglückte im Koma liegt, weil er keinen Skihelm beim Sturz getragen hat oder ob er dank Helm mit einer Gehirnerschütterung davongekommen ist“, sagt er.
Saier stellt sich mit seinen Geschäftskollegen im Rahmen der „Science of Safety“-Kampagne der Marke „adamsfour“ der Herausforderung, Schutzhelme noch sicherer zu machen. „Das Problem ist, dass die definierte Norm bereits 30 Jahre alt ist. Es ist damals davon ausgegangen worden, dass man von drei Metern kerzengerade mit dem Kopf auf dem Boden aufschlägt“, erklärt Saier. „Aber die Unfallursache ist meist eine Rotation des Kopfes. Da reicht ein Sturz aus einem Meter Höhe.“
Generell unterscheide man ein Schädel- von einem Hirntrauma. Beim Normtest werde allerdings von einem Bruch des Schädels ausgegangen. Dabei könne ein Hirntrauma viel gefährlicher sein. Dabei schwappe das Hirn, das schwammähnlich ist, gegen den Kopf. Es entstehe Unterdruck im Hinterkopf. Ein Hirngerinsel sei die Folge.
An der Fachhochschule wird jetzt Material getestet, das mehr Sicherheit bieten soll, als die jetzige ÖNORM vorgibt. „Wir erstellen eine digitale Materialbibliothek mit den in Auswertung befindenden Ergebnissen einer Masterarbeit“, erklärt Saier, der in Kooperation mit der FH das Ziel verfolgt, eine Materialkombination zu ermitteln, die Schutzbekleidung noch sicherer machen soll.
Zurzeit werde auf EU-Ebene über neue Standards für Schutzprotektoren diskutiert. „Wir wollen mit dem Projekt Vorarbeit leisten, damit die Wirtschaft nach einem EU-Beschluss schneller schützende Ausrüstung zur Verfügung stellen kann“, sagt Saier.
Esther Farys