Mit schöner Verlässlichkeit hat Kärnten in den letzten Jahren bedeutende Wirtschaftsnachrichten produziert – allerdings standen die stets im Zusammenhang mit der Hypo Alpe Adria und waren dementsprechend brisant.
„Kaum eine Bevölkerungsgruppe war zuletzt dermaßen intensiv mit Fragen der Finanzwirtschaft konfrontiert, wie die Kärntnerinnen und Kärntner im Zuge der Geschehnisse um die Hypo/Heta. Jetzt wollen wir herausfinden, wie es um ihr Finanzwissen bestellt ist“, sagt Robert Klinglmair. Der Experte vom Institut für Volkswirtschaftslehre hat sich mit seinem Kollegen Alexander Brauneis vom Institut für Finanzwirtschaft zusammengetan, um dieser Frage auf den Grund zu gehen.
Zwei Prozent der Kärntner Erwerbsbevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren sollen für eine Befragung per Stichproben-Sample ausgewählt werden. 7200 Fragebogen werden dann ausgeschickt, die sich an internationalen Studien orientieren, damit die Ergebnisse in einem größeren Kontext verglichen werden können. „Dabei werden wir uns ansehen, inwiefern das Bildungsniveau oder das Alter der Befragten Auswirkungen auf das Finanzwissen der Befragten hat“, sagt Brauneis.
Im Hintergrund des Forschungsinteresses steht der Umstand, dass finanzielle Entscheidungen immer häufiger werden: Pensionsvorsorgen oder Fremdwährungskredite waren vor einigen Jahrzehnten noch keine weit verbreiteten Themen. Jetzt brauchen Konsumenten dafür mehr Wissen.