Die Bauchige Windelschnecke, lateinisch Vertigo moulinsiana, ist ein unbekanntes wie auch unspektakuläres kleines Tier. Dass sie es dennoch auf die Liste der bedrohten Tierarten schaffte und seitdem die Macht hat, im Alleingang Bauprojekte zu stoppen, macht es allerdings interessant.
So interessant, dass sich jetzt ein Team rund um die Interventionsforscherin Martina Ukowitz näher mit dem Phänomen beschäftigen will: „Es ist faszinierend, dass ein nur wenige Millimeter großes Tier, das so gut wie keine gesellschaftliche Aufmerksamkeit genießt und keine besondere Bedeutung für das Ökosystem zu haben scheint, einen Schutz-Status erhalten hat und so Entscheidungen über Landschaftsnutzung beeinflussen kann.“
Aber nicht die Schnecke an sich, sondern die Institutionen, die sie schützen, rücken ins Visier der Forscher: „Wir wollen Einblick in die Dynamik des Umgangs mit Naturschutzgütern gewinnen“, so Ukowitz.