Warum werden immer noch so viele Häuser mit Beton gebaut?“, fragt Wolfgang Grillitsch. Für den Leiter des Studiengangs Architektur an der FH Kärnten ist das ein „herausfordernder Baustoff“, der aufgrund der CO2-intensiven Zementherstellung in Zeiten der Klimakrise auch Alternativen benötigt. Holz als CO2-Speicher wäre so eine, und genau den will die FH im Projekt „Life Long Wood“ in den holzreichen Ländern Kärnten, Steiermark und Slowenien forcieren. Ziel ist laut Grillitsch die Etablierung einer neuen „Holzkultur“.
Träger dieser Kultur sollen vor allem junge Menschen werden. Um dem Fachkräftemangel im Holzsektor entgegenzuwirken, setzen die Projektverantwortlichen unter der Führung Grillitschs auf Bildungsangebote, die schon früh ansetzen: „Uns geht es darum, Jugendliche für Holz und die damit verbundenen Berufsfelder zu begeistern. Man darf mit der Bewusstseinsbildung nicht zu spät ansetzen“, sagt Grillitsch.
Bereits über die Bühne gegangen ist in diesem Zusammenhang ein „Hackathon“ mit Schulen in Feldkirchen. Bei diesem kreativen Ideenwettbewerb kamen Schüler und Schülerinnen vom BRG, der HAK und der Polytechnik zusammen, um gemeinsam mit Unternehmen der Holzindustrie Konzepte für Wohlfühlorte aus Holz zu entwickeln. Entstanden sind dabei „Parklets“, mobile Mini-Parks in Parkplatzgröße.
„Uns ging es dabei darum, alle Beteiligten auf Augenhöhe zu vernetzen. Das gleiche planen wir für die Unternehmen und Institutionen unserer drei Projektländer“, sagt Grillitsch über den grenzüberschreitenden Charakter von „Life Long Wood“. Netzwerke im Holzbereich müssen noch stärker ausgebaut werden, so der Plan des Projetteams.
Erwachsenenbildung ist ein weiterer Aspekt des Projekts. Die FH bietet ab März zwei speziell konzipierte „Microcredentials“ an, Kurse aus akademischen Niveau: „Holzbau in Architektur und Bauingenieurswesen wendet“ sich an die Praktiker, während „Architekturvermittlung im Holzbereich“ für Lehramtsstudierende interessant ist.
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