Auf die Größen kommt es im Leben an: „Der Größenbegriff ist wahrscheinlich der allgegenwärtigste und wesentlichste mathematische Aspekt der Auseinandersetzung mit und des Funktionierens in unserer Welt“, heißt es in der PISA-Studie aus dem Jahr 2022. Nicht nur Erwachsene tun sich mit Größenbegriffen zuweilen schwer – siehe etwa explodierende Projektkosten allerorts –, sondern auch Kinder haben an den abstrakten Maßeinheiten für Gewicht, Länge und Zeitspanne ordentlich zu kiefeln.
„Größen und Maßeinheiten zählen zu den schwierigsten Bereichen der Volksschulmathematik“, sagt Tanja Lobnig, die an der PH Kärnten als Mathematikdidaktikerin forscht. Insbesondere das Umwandeln von Maßeinheiten stelle für Schüler und Schülerinnen eine besondere Herausforderung dar: Wie viele Gramm entsprechen einem halben Kilogramm Mehl? Sind 2 Euro und 3 Cent das gleiche wie 2,3 Euro? Wie viele Milliliter hat 1/8 Liter? „Damit Kinder Maßeinheiten sicher umwandeln können, müssen sie über viele mathematische Vorkenntnisse verfügen, wie beispielsweise das Dezimalsystem und die Systematik der dezimalen Maßeinheiten verstehen, die Idee des Messens beherrschen oder auch sich unter den wichtigsten Maßeinheiten etwas vorstellen können“, beschreibt Lobnig die Schwierigkeiten.
In einem Forschungsprojekt will sie sich nun der Frage nähern, wie Kinder umwandeln, auf welche mentalen Bilder sie dabei zurückgreifen und welche gedanklichen Hilfestellungen sie beim Umwandeln nutzen. „Mich interessiert, welche individuellen Vorstellungen sie mit dem Umwandeln von Maßeinheiten verbinden.“
Untersuchen will Lobnig in den kommenden Jahren, wie Kinder in der Volksschule erste Vorstellungen und Erfahrungen mit Größen und Maßeinheiten sammeln. Aus der Beobachtungsstudie sollen Erkenntnisse für den Mathematikunterricht hervorgehen, die den Kindern das Umwandeln verschiedener Maßeinheiten erleichtern und fehlerhafte Vorstellungen bei ihnen verhindern soll.
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