Ein Lasercutter für die Gestaltung von Siedlungsräumen. Ein Hochleistungsmikroskop für die Entwicklung umweltfreundlicher, smarter Materialien. Oder ein moderner Druckkopf für Hochleistungs-Endlosfaserverbundprodukte: Die Beschaffungsliste der FH Kärnten für ein neues Forschungsprojekt liest sich wie der Wunschzettel von Technik-Begeisterten. Tatsächlich soll damit aber eine neue Form der Industrie erkundet werden.
„ResilienceTEC“ lautet der Titel des Vorhabens, mit dem sich die FH Kärnten für die Erforschung einer widerstandsfähigen Gesellschaft im Klimawandel bereit machen will. „Wir stärken die Kernkompetenzen der FH Kärnten im Entwicklungsfeld der resilienten Technologien. Dabei berücksichtigen wir vier Megatrends: Klimakrise, klimaneutrale Industrie, Raum als Kulturgut und demografischen Wandel“, sagt Claudia Pacher, die Leiterin der Forschungsabteilung der FH. Erster Schritt ist der Aufbau von Forschungsinfrastruktur: Da Fachhochschulen keinerlei Finanzierung für Forschung und vor allem für Infrastruktur haben, beteiligen sich Förderstellen an der Investition von einer Million Euro (s. Info). Davon profitieren auch die 130 Industriepartner der FH Kärnten.
Die Partner sind mindestens so gespannt wie das Forschungsteam, welche Erkenntnisse für die Entwicklung hin zu einer „Industrie 5.0“ gewonnen werden können. Der Begriff beschreibt das Idealbild einer von gesellschaftlichen Interessen geprägten Industrie, in der das Streben nach Profitmaximierung in den Hintergrund tritt.
Ökologie steht im Vordergrund dieser Bewegung: „Zielsetzung ist ein Übergang zu einer nachhaltigen, auf den Menschen ausgerichteten und widerstandsfähigen Industrie“, sagt Pacher, die auch Studierende in die Forschung involvieren will. „Nur so können Themen wie Dekarbonisierung, Mensch-im-Mittelpunkt und Umwelt in den Köpfen der nächsten Generationen verankert werden.“
Dieser Artikel erscheint in Kooperation mit der Kärntner Hochschulkonferenz. Die redaktionelle Verantwortung liegt ausschließlich bei der „Kleinen Zeitung“.