"Monatelange Jobsuche kann Menschen brechen, vor allem in Zeiten wie diesen", sagt Coach Christine Mark von Future Lab. Schnell würden sich die Arbeitsuchenden in einer Art Teufelskreis befinden, wenn eine Absage nach der anderen folgt.
Negative Abwärtsspirale
"Menschen, die sich bei ihrer Suche nur auf Stellenanzeigen konzentrieren, sind gefährdet, sich in einer negativen Abwärtsspirale aus Massenbewerbungen und Absagen zu verlieren. Was viele Absagen mit dem Selbstbewusstsein eines Menschen anrichten, kann man sich sehr leicht vorstellen, auch wenn man es selbst nie erlebt hat."
Job Alerts ausschalten
Deswegen rät die Experten ihren Klienten auch, als ersten Schritt alle Job Alerts auf den verschiedensten Plattformen abzuschalten. "Es verschafft eine enorme Erleichterung, aus diesem Kreislauf auszusteigen."
Das Problem liegt in diesem Fall in der passiven Rolle, die Bewerber einnehmen. "Anstatt auf Angebote zu reagieren und auf Antworten zu warten, sollte man ins Tun kommen. Alles andere erzeugt Machtlosigkeit."
Systematische Problemlösung
"Bedürfnisse erkennen, Reflektieren, Ideen generieren, schnell ins Tun kommen, Ausprobieren, Anpassen und Testen sind typische Phasen im Design Thinking Prozess und dieses aktive Vorgehen durchbricht den passiven frustrierenden Ablauf aus Massenbewerbungen ausschicken und Absagen bekommen", erklärt Christine Mark. Ein Problem besteht darin, dass viele Arbeitssuchende nach unzähligen Bewerbungen gar nicht mehr wüssten, was sie beruflich genau machen wollen, aber viele kennen auch ihre Stärken nicht. Einerseits, weil sie sich selbst falsch einschätzen, gerade Frauen sind hier besonders gefährdet ihr Licht unter den Scheffel zu stellen.
Christine Marks Rat an jene, die in ihrem Job unzufrieden sind: "Es muss nicht immer der harte Schnitt sein." Oftmals helfe es bereits, sich etwas zurückzunehmen und zum Beispiel Teilzeit zu arbeiten und nebenher ein zweites Standbein aufzubauen.
Ein anderer spannender Ansatz ist es auch, in jenem Unternehmen, für das man derzeit tätig ist, Veränderung anzustoßen und aktiv mitzugestalten. "Nicht nur, dass man bei den meisten Chefs damit offene Türen einrennt, man kann auf diesen Weg auch das eigene Jobprofil neu erfinden."