Latente Unzufriedenheit
Denn nicht nur die Freundschaft vereinte die drei, sondern auch eine latente Unzufriedenheit in ihren Jobs. Werbefachfrau Jasmin Kabir hatte das Gefühl, „sehr oft in die Taschen der anderen zu arbeiten“, Schauspielerin Mercedes Springer sehnte sich danach, einmal länger an einem Platz leben zu können, und auch Nina Bercko hatte ihre zeitlich begrenzte Arbeit in diversen Projekten satt. Die Freundinnen recherchierten ein Jahr zum Thema Pilze. „Wir haben auch erst lernen müssen, wie man einen Businessplan schreibt“, so Springer. Nina Bercko: „Einen? 120!“
Auch Familie und Freunde reagierten skeptisch – den sicheren Job aufgeben für Pilze? Heute sind sie die größten Fans und haben in der Coronazeit sogar „Pilz-Taxis“ in Klagenfurt und Trieben organisiert. „Wir haben die Lieferungen mit einem Heimatbesuch verbunden“, erklärt Mercedes Springer.
Austernpilze im ehemaligen Hühnerstall
Schließlich werden die drei im Rahmen ihrer Recherchen auf die Möglichkeit aufmerksam, Austernpilze auf Kaffeesatz zu züchten, und finden auch eine Lagerhalle, die alle Voraussetzungen erfüllt. Es folgt ein Auftritt bei der Sendung „2 Minuten, 2 Millionen“, der den Frauen unzählige Anfragen beschert. Infolgedessen auch ihren ersten Franchisenehmer in Auersbach bei Feldbach, wo nun Austernpilze in einem ehemaligen Hühnerstall wachsen.
Wachstumspotenzial? Ja, das hat man, vor allem weil die Gründerinnen eine Kooperation mit Spar einfädeln konnten, aber auch, weil Konsumenten heutzutage kritischer sind. „Viele wollen wissen, woher das Produkt kommt und welche Geschichte es hat.“ Und an Geschichten mangelt es den dreien wirklich nicht – vor allem, wenn sie von Pilzen handeln.