Ein Schutzanzug bestehend aus Schürze und Übermantel, Haube, FFP-Maske, zwei Paar Handschuhen übereinander und eine desinfizierbare Schutzbrille – diese Ausrüstung soll Krstina Radojicic, Vorarbeiterin beim Reinigungsunternehmen ISS, vor jenem Virus schützen, das die Welt seit Monaten in Atem hält. Doch wie fühlt es sich an, genau dort zu arbeiten, wo Menschen mit einem so gefährlichen Virus kämpfen? „Viren gehören zu unserer Arbeit im Krankenhaus einfach dazu“, sagt die 28-Jährige. Angst habe sie deshalb auch nie gehabt, obwohl ihr Lebensgefährte sie anfangs schon gebeten habe, nicht arbeiten zu gehen. „Ich musste ihm die Angst nehmen und ihm auch vieles erklären, aber ich will den Menschen helfen“, so Radojicic, die wie alle anderen Mitarbeiter einmal in der Woche auf Corona getestet wird. So ist auch der Arbeitsablauf auf der Corona-Station streng geregelt. Radojicic und ihre Kollegen dürfen beispielsweise danach keinen anderen Bereich betreten, um zu verhindern, dass Viren weitergetragen werden.
Ausgeklügeltes Prozedere
Die Reinigung selbst findet in drei Phasen statt, wobei sich das Personal einschleust, reinigt und ausschleust. Ein ausgeklügeltes Prozedere mit mehrfachem Kleidungswechsel. Zuerst werden jene Zimmer gereinigt, in denen sich Personen mit Corona-Verdacht befinden, danach erst jene mit den positiven Patienten. Der Reinigungswagen bleibt immer außerhalb des Zimmers und wird regelmäßig komplett desinfiziert.
„Am Anfang war es schon etwas schwierig, weil sich die Informationslage täglich geändert hat. Aber die Ärzte und auch das Pflegepersonal haben sich bemüht, uns alles zu erklären. Wir haben wirklich alle zusammengehalten“, so die Vorarbeiterin. Zur psychischen Belastung kam aber auch die körperliche hinzu. „Man schwitzt in der Schutzausrüstung mehr, außerdem bekommt man unter der Maske nur sehr schwer Luft“, erzählt Radojicic. „Aber das Tolle ist, dass wir immer wieder Briefe von Patienten bekommen, die sich bei uns bedanken.“