Sie wollte schon immer erfahren, was uns Menschen ausmacht. „Unser Verhalten wird von so vielen unbewussten Prozessen gesteuert. Psychologie ist immer gegenwärtig. Ich finde einfach, dass das irrsinnig spannend ist“, kommt Kerstin Kulterer-Prodnik gar nicht mehr aus dem Schwärmen heraus. Woran sie sich aber immer erinnern wird, erzählt die 37-Jährige hier.
Warum haben Psychologen immer eine Couch in ihrer Praxis stehen? Sind die Klienten redseliger, wenn sie liegen?
Ich habe auch diese klassische Couch in meiner Praxis, aber bei mir liegt keiner drauf. Dieses Bild ist wohl noch von Siegmund Freud und der Methode der Psychoanalyse hängen geblieben. Ich denke, dass es mit Gemütlichkeit und einem gewissen Wohnzimmercharakter zu tun hat. Bei mir ist es aber auch ein ganz praktisches Thema. Ich arbeite viel mit Paaren und die sitzen lieber gemeinsam auf einer Couch. Es herrscht aber natürlich freie Platzwahl.
Wie bleiben Sie an einem langen Tag aufmerksam?
Gespräche mit Klienten ermüden nicht, weil man ja auf Forschungstour ist. Ich teile mir meine Tage aber schon so ein, dass es nicht zu viele Klienten sind. Und, wenn mehrere hintereinander kommen, achte ich auf eine gute Zusammenstellung. Die schwersten Themen sollten nicht alle an einem Nachmittag besprochen werden, weil sich dann auch im Raum viel Schwere sammelt. Man merkt energetisch schon, dass da viel gearbeitet wurde.