Stress am Arbeitsplatz macht krank und ist teuer

FRAGE: Immer wieder hört man, dass die Belastungen am Arbeitsplatz ständig zunehmen. Mich würde interessieren, in welchen Berufen Frauen und Männer besonders stark unter Stress leiden?

ANTWORT: Im Arbeitsgesundheitsmonitor der AK wird auch die Stressbelastung in den einzelnen Berufsfeldern ausgewiesen. Die Erhebung zeigt: Lehrer, Regalbetreuer, Textilarbeiter und Sozialwissenschaftler sowie Bauarbeiter sind am stärksten psychisch belastet. Zwei Drittel aller Beschäftigten haben berufsbedingten Stress.
Zwei Drittel aller Beschäftigten geben an, durch Stress belastet zu sein. Hauptgründe für arbeitsbedingten Stress sind die hohe Arbeitsbelastung sowie Zeitdruck bei zu wenig Arbeitsautonomie und Möglichkeiten zur Weiterbildung. Hohe Verantwortung, dauernde Konzentration und Zeitdruck sind die Hauptursachen für psychische Belastungen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen. Dahinter folgen Parteienverkehr und Kundenkontakt, Lärm, mangelnde Rückzugsmöglichkeiten, Kontrolle und Überwachung sowie mangelnde Unterstützung durch den Chef.
Im Zeitraum zwischen 1994 und 2014 ist die Zahl der Krankenstandstage aufgrund berufsbedingter psychischer Erkrankungen von einer Million auf 3,6 Millionen gestiegen. Der daraus resultierende wirtschaftliche Schaden beläuft sich laut Berechnungen der Arbeiterkkammer Wien auf 3,3 Milliarden Euro pro Jahr. Die AK fordert deshalb unter anderem die Weiterentwicklung der betrieblichen Gesundheitsförderung.