In der Mode gibt es für jeden fünften Österreicher kein Tabu. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstituts "Spectra", deren Ergebnisse am Freitag veröffentlicht worden sind. Als größte Missgriffe im Büro gelten zu kurze Anzughosen und bunte Socken bei Männern sowie hervorblitzende Stringtangas bei Frauen.
Männer sind Modemuffel. "Spectra" hat im Oktober 1.000 Personen repräsentativ für die österreichische Bevölkerung über 15 Jahre in persönlichen Interviews befragt. Je ein Drittel definierte Modesünde als "Bekleidung, die nicht zum Anlass passt" oder "peinlich wirkt". Für ein knappes Fünftel ist der textile Tatbestand bereits erfüllt, wenn die Kombination der Teile nicht zusammenpasst. Das Thema polarisiert erwartungsgemäß zwischen Mann und Frau: Während 56 Prozent der Frauen an Mode interessiert sind, können nur 22 Prozent der Männer etwas damit anfangen. Das Interesse der älteren Generation ist vergleichsweise bescheidener als das der jungen.
Frauen- und Männersünden. 47 Prozent der Frauen bezeichneten tiefe Dekolletes bei zu viel Oberweite als Modesünde und 40 Prozent würden von hervorschauenden BHs dringend abraten. Wenig verwunderlich: Nur jeder vierte Mann findet halbtransparente Oberteile "daneben", während der Anteil bei den Frauen 44 Prozent beträgt. Nicht abgestimmte Farbkombinationen beim Männer-Anzug sind ein Dorn im modebewussten Auge, der Schlüsselbund an der Hose oder Männerhandtaschen einem Viertel. Dass Kurzarmhemden nur von sechs Prozent als Modesünde gewertet werden, dürfte wohl viele Männer aufatmen lassen.