Nach intensiven Verhandlungen in Wien erhielt die Kärntner Gebietskrankenkasse gestern ein Schreiben vom Bundesministerium für Gesundheit. Darin wurde der Antrag für den Neubau genehmigt. Bauherr ist, wie auch schon beim GKK-Neubau in Wolfsberg, die MID-Bau GmbH, welche Andreas Messner führt. Er wollte sich zum geplanten Projekt nicht äußern. Das Unternehmen befindet sich seit Kurzem im Besitz der Germ-Liegenschaft bei der Stadteinfahrt von Völkermarkt. Das verwahrloste Gebäude wird in Völkermarkt auch als „Ruine“ oder „Schandfleck“ bezeichnet. Dieses wird geschleift und durch einen modernen Neubau ersetzt.
Die GKK wird in das 650 Quadratmeter große Erdgeschoß einziehen und beteiligt sich mit 2,3 Millionen Euro. Der Einzug ist für das Jahr 2020 angedacht. „Die jetzigen Räumlichkeiten sind zu klein und entsprechen einfach nicht mehr den Anforderungen der heutigen Zeit“, sagt Direktor Maximilian Miggitsch, Stellvertreter des Leitenden Angestellten. Es erfülle einerseits nicht zur Gänze den Vorschriften des Bundes-Behindertengleichstellungsgesetzes und andererseits sei das offene Foyer aufgrund der neuen Datenschutzverordnung nicht mehr zeitgemäß. Im ersten Schritt werden jetzt die Aufträge ausgeschrieben.
Parallel laufen Verhandlungen, um die bestehenden Räumlichkeiten im Stadthaus zu verkaufen. Damit sollen sich die Kosten für die GKK auf 1,6 Millionen Euro reduzieren. Das 1982 errichtete Stadthaus befindet sich im Besitz der Gemeinde, der Kommunalgesellschaft, der GKK sowie der Arbeiterkammer, die bereits ins „Townhouse“ in die Hans-Wiegele-Straße umgezogen ist. Gespräche werden mit der Arbeitsvereinigung der Sozialhilfe Kärntens (AVS) geführt. Deren Vorsitzender ist Valentin Blaschitz, Bürgermeister von Völkermarkt. „Es ist wichtig, dass das Stadthaus nicht leer steht“, sagt er. Es sei zu früh, um über konkrete Pläne zu sprechen. Die Freude, dass der „Schandfleck“ geschleift wird, sei aber groß: „Wir sind sehr froh, dass diese Entscheidung jetzt schon getroffen wurde. Es ist ein Meilenstein für Völkermarkt. Ich vertraue Andreas Messner und seinen Architekten, dass dort ein architektonisch schönes Gebäude entstehen wird.“
Die veröffentlichte Visualisierung, die auf Kritik stieß, sei nur ein erster Entwurf. „Es ist nichts in Stein gemeißelt. Jetzt geht es ins Detail. Bei den Planungen wird auch die Ortsbildpflegekommission eingebunden werden“, betont der Bürgermeister. In den oberen Etagen des Neubaus sollen Penthouse-Eigentumswohnungen und Arzt-Ordinationen entstehen. Errichtet sollen auch Parkplätze für mehr als 40 Fahrzeuge werden.
Daniela Grössing