Die neue Präventionsinitiative der Polizei in Bezirk Völkermarkt widmet sich den Themen „Cyber-Kriminalität“ und „Suchtmittelmissbrauch“. Wie sieht diesbezüglich die Situation im Bezirk aus?
Rudolf Stiff: Der Suchtmittelmissbrauch ist ein großes Problem, aber das betrifft nicht nur den Bezirk Völkermarkt, das ist ein weltweites Problem. Wir möchten Maßnahmen setzten und durch Aufklärung versuchen, Jugendliche vor dem Erstkonsum zu erreichen. Bei der Cyber-Kriminalität ist ein Anstieg im Bezirk Völkermarkt feststellbar. Das ist aber keine Besonderheit für unsere Region, sondern ebenfalls ein weltweites Problem.
Ist die Aufklärung bei der Cyber-Kriminalität besonders schwierig?
Solche Delikte kann man nur durch Prävention verhindern. In der Cyber-Kriminalität ist es sehr schwierig bis oft unmöglich, die Täter, die meist im Ausland sitzen, ausfindig zu machen. Deshalb möchten wir mit der Präventionsinitiative dem Anstieg entgegenwirken.
Welche Maßnahmen werden Sie setzen?
Im März und im April laden wir zu drei Vorträgen, bei denen wir mit Präventionskoordinator Günther Kazianka und dem IT-Experten Christian Grießer über die Gefahren im Internet, speziell für Kinder, informieren. Wir wollen in diesem Jahr aber auch einen Schwerpunkt bei den Senioren setzen, denn immer mehr Senioren werden im Internet wegen ihrer Gutmütigkeit ausgenutzt. Der dritte Themenschwerpunkt ist die Aufklärung bei Unternehmen und Angestellten, damit diese vorsichtiger mit sensiblen Daten umgehen.
Worauf sollten Eltern achten, um ihre Kinder vor den Gefahren im Internet zu schützen?
Man sollte die Kinder nicht einfach vor den Laptop setzen und machen lassen. Es gibt Browser, die verhindern, dass bestimmte Seiten aufgemacht werden können. Es gibt auch die Möglichkeit, über das Handy zu erfahren, welche Seiten sich das Kind angeschaut hat. Man sollte mit den Kindern über die Gefahren im Internet reden. Wenn sich Eltern genauer informieren möchten, bieten wir Einzelberatungen an.
Ab welchem Alter ist es sinnvoll, dass Kinder Zugang zum Internet oder zum Smartphone haben?
Das ist schwierig zu beantworten und muss von jedem Elternteil selber für sein Kind entschieden werden. Ich denke aber, dass Kinder im Kindergarten- oder Volksschulalter nichts ohne Aufsicht im Internet verloren haben.
Worauf können ältere Personen achten, die immer öfter Opfer von Internet-Betrug werden?
Lieber einmal mehr die Polizei anrufen, wenn einem etwas suspekt vorkommt. Unsere Beamten können dann überprüfen, ob ein strafbares Verhalten dahintersteckt.
Daniela Grössing