Die wirtschaftliche Bedeutung des Bleiburger Wiesenmarktes reicht weit über die Grenzen der Stadt hinaus. "Auch in der heutigen Zeit ist der Wiesenmarkt nicht aus dem wirtschaftlichen Leben der Region wegzudenken", ist Bürgermeister Stefan Visotschnig (SPÖ) überzeugt. Für Gewerbetreibende, Handel, Gastronomie und Schausteller hat er eine immense Bedeutung, und es wäre für alle sehr schmerzhaft, wenn er aufgrund des Wetters ausfallen würde.
Gutes Geschäft erwartet
Über 360 Aussteller, unter anderem auch aus Slowenien und Italien, breiten ihr Angebot auf etwa sieben Hektar Ausstellungsfläche aus. Seit 40 Jahren besetzt Philip Hainz (Firma Zwick) mit seinen Öfen und Herden eine Marktlücke im Zwick-Zelt am Wiesenmarktgelände. Heuer hat er 80 verschiedene Modelle vorrätig. "Der Wiesenmarkt hat keinen geringen Stellenwert im Jahresumsatz", sagt er. Nach dem Rekordjahr 2022, als sich die Menschen mit Öfen energieunabhängig machen wollten, dürfte sich heuer das Geschäft einpendeln. "Ich erwarte mir ein gutes Geschäft. Schon bisher ist es nicht schlecht gelaufen", ist er optimistisch. Der Wiesenmarkt werde von Kunden frequentiert, die er mit herkömmlichen Werbemitteln nicht erreichen könne. "Wir machen während des Marktes gute Abschlüsse, dann Anschlussgeschäfte und durch Mundpropaganda kommen weitere Kunden", lobt er die Vorzüge des Wiesenmarktes. Hainz, der auch Fenster, Sonnenschutz, Garagentore und vieles mehr anbietet, bringt es auf den Punkt: "Wer als Bleiburger Wirtschaftstreibender nicht am Markt teilnimmt, macht etwas falsch."
Neue App: "Petzenlandler"
Bernhard Reiter, Geschäftsführer der Zadruga und Obmann der Wirtschaftsgemeinschaft Petzenland/Dežela pod Peco, erlebt als Niederösterreicher den Wiesenmarkt zum sechsten Mal. Stolz ist er auf das Zelt der Wirtschaftsgemeinschaft, das heuer erstmals am Wiesenmarkt betrieben und von der Wirtschaftskammer Kärnten unterstützt wird. Vorgestellt wird auch die App "Petzenlandler", mit der man Punkte sammeln und eine Vespa gewinnen kann. Der Bezirksobmann der Wirtschaftskammer, Rudolf Bredschneider, betont die Bedeutung des Wiesenmarktes, zumal das Angebot von Jahr zu Jahr größer und qualitätsvoller werde. "Man kann den Markt mit einer Messe vergleichen", so Bredschneider. Für die Wirtschaft sei der Wiesenmarkt ein gutes Geschäft, für die Gemeinde Bleiburg eine große Herausforderung. "Für die Aussteller ist der Markt ein 13. und 14. Monatslohn", zitiert Ottowitz einen Bleiburger. Die Teuerung mache es der Gemeinde aber nicht leicht. "Ein Volksfest dieser Größenordnung durchzuführen, ist keine Kleinigkeit und wird von Jahr zu Jahr schwieriger."
Elisabeth Tschernitz-Berger