In ihrer Pension suchte Ingrid Weiß nach einer sinnvollen Beschäftigung. Die gelernte Einzelhandelskauffrau ging daher ein Jahr lang in die Altenpflegeschule und arbeitete anschließend geringfügig in einem Griffner Pflegeheim. Zeitgleich beschloss sie auch, sich beim Roten Kreuz ehrenamtlich zu engagieren. Heute sind es bereits zehn Jahre, in denen sie die Hilfsorganisation unterstützt. "Ich habe als Tafel-Mitarbeiterin angefangen. Seit acht Jahren bin ich im Besuchsdienst und betreue in der Woche mehrere Klienten und Klientinnen", sagt die 71-Jährige.

Vor sechs Jahren beendete die Dürrenmooserin ihre Tätigkeit im Pflegeheim und konzentrierte sich von dort an zur Gänze auf ihre Mitwirkung beim Roten Kreuz. Zeitgleich übernahm sie die Koordination des Besuchsdienstes und "betreut" 28 Mitarbeiterinnen. Rund 50 Stunden im Monat widmet sie ihrem Ehrenamt. "Ich habe mehrere Kurse besucht, unter anderem auch zur Demenz. Dabei habe ich auch Gedächtnisübungen kennengelernt, die ich bei den Besuchen anwende. Gemeinsam machen wir aber auch Bewegungsübungen, reden miteinander oder sehen uns Bilder an. Wir machen einfach das, was das Herz begehrt", sagt Weiß, die den betagten Leuten einfach gerne ihre Zeit schenkt.

Letzter Wunsch

In ihren Dienstjahren hat die dreifache Mutter schon einiges erlebt. Eine Geschichte blieb ihr bis heute stark in Erinnerung: "Eine Klientin wäre vor ihrem Tod noch gerne einmal in die Dobrowa gegangen, was aber leider nicht möglich war. So brachte ich ihr einen Strauß mit vielen Schwarzbeeren ins Krankenhaus. Die Sonne in ihrem Gesicht, diese Freude vergesse ich nie."

Neben ihrer Leidenschaft zu ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit ist Weiß gerne an der frischen Luft – sei es beim Wandern oder im Garten. Am liebsten verbringt sie aber gerne Zeit mit ihren Enkelkindern. "Das ist meine absolute Lieblingsbeschäftigung."

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