Markus Jeitler (49) und seine 19 Jahre alte Tochter Anna-Lena aus Sertschach in St. Kanzian verbindet ein gemeinsames Hobby. Beide zog es am selben Tag im Jahr 2015 zur Freiwilligen Feuerwehr Kühnsdorf. Papa Jeitler startete als "Spätberufener" im Aktivstand, Tochter Anna-Lena zuerst bei der Jugend. Ausschlaggebend dafür war Mama Carina (39). "Einige aus ihrer Familie waren bereits aktiv, sie haben unser beider Interesse geweckt", sagt der Kfz-Mechaniker und Kühnsdorfer Arbö-Prüfzentrumsleiter.
Mittlerweile ist auch Anna-Lena im Aktivstand. "Ich fahre nie ohne meinen Papa zu einem Einsatz. Er ist immer dabei und sagt mir, was zu tun ist. Ich fühle mich dadurch einfach besser, wenn er in meiner Nähe ist. Es ist sehr schön, dass wir das miteinander erleben können", sagt die Verwaltungsassistentin in Lehre bei der Stadtgemeinde Völkermarkt. Aber nicht nur die Feuerwehr schweißt die beiden zusammen. "Wir fahren auch zusammen in den Urlaub, im Sommer vorwiegend nach Kroatien. Das ist auch etwas, dass ich durch meine Frau mache, da sie schon in ihrer Kindheit immer wieder dorthin reiste", sagt Jeitler, der zu Beginn seiner Feuerwehrmannkarriere auch von seinem Schwiegervater unterstützt wurde, der mit 60 Jahren altersbedingt schon aufgehört hat.
"Begegnen uns auf Augenhöhe"
Eine große Stütze während und nach den Einsätzen isft sich auch die Familie Wertschnig. Neben Papa Robert (60) – er ist seit 45 Jahren Feuerwehrmann – engagieren sich auch seine Söhne Stefan (40) und die 34 Jahre alten Zwillinge Mario und Christopher seit ihrer Jugend bei der Freiwilligen Feuerwehr Peratschitzen.
"Es waren schon einige Generationen von uns aktiv. Früher war es üblich, dass alle zur Feuerwehr gingen", sagt Papa Robert Wertschnig. Für den Maschinisten und Kraftfahrer sei es kein Problem, dass sein Sohn Christopher "Chris" als Kommandant-Stellvertreter mehr zu sagen habe. "Aber nur ein bisschen. Es funktioniert sehr gut. Wir begegnen uns auf Augenhöhe. Jeder weiß, was er zu tun hat", sagt "Chris" Wertschnig, Fuhrparkleiter bei der Rewe Group. Sein Zwillingsbruder Mario ist Zugskommandant, Bruder Stefan wegen eines Umzugs nach Globasnitz vorwiegend Helfer bei den Feierlichkeiten. Mario kam auch als Erstes zur Welt und ist auch öfters schneller im Rüsthaus als sein Zwillingsbruder. "Das Leben als Feuerwehrmann wurde uns quasi in die Wiege gelegt", sagt Stefan Wertschnig, im Vertrieb tätig.
Gemeinsame berufliche Vorgeschichte
Die drei Brüder haben mit ihrem Papa aber auch noch eine berufliche Vorgeschichte. "Wir waren alle im Tunnelbau tätig. Auf der Baustelle zum Koralmbahntunnel waren wir sogar alle vier tätig", sagt Stefan Wertschnig. In all den Jahren gab es auch einen Verkehrsunfall, zu dem nur die Familie und ein weiterer Kamerad ausrückten. "Dieser ging zum Glück gut aus. Tragische Ereignisse arbeiten wir auch im Nachhinein gemeinsam auf. Es tut gut, wenn man auch privat darüber reden kann", sagt Mario Wertschnig.
Alle Söhne habe auch selbst schon Kinder. "Mein sechs Jahre alter Sohn wird sicher auch einmal Feuerwehrmann. Der ist ja jetzt schon voll dabei", sagt Mario Wertschnig. Die Töchter, drei und sechs Jahre alt, von "Chris" Wertschnig, sollen später selbst entscheiden, ob sie Feuerwehrfrau werden möchten. Die sieben- und fünfjährige Tochter von Stefan Wertschnig haben derzeit noch andere Interessen – das Klettern und Tennisspielen. Das Fischen, das die Männer der Familie verband, wird zeitbedingt nicht mehr so oft ausgeübt. Gemeinsam gehen sie aber Stockschießen – auch innerhalb der Feuerwehr.
"Papa ist mein Vorbild"
Michael Korak (40) wird jetzt bei Einsätzen auch von seinem Nachwuchs begleitet. Er erinnert sich selbst oft daran, wie es war, als er mit seinem Vater (73) noch gemeinsam bei der Feuerwehr der Stadt Völkermarkt aktiv war. Seit Kurzem unterstützt ihn sein Sohn Sebastian (15) im Aktivstand, Schüler der LFS Goldbrunnhof. "Wir schauen generell auf die jüngeren Kameraden. Auf den eigenen Sohn halt noch mehr. Die Jugend ist unsere Zukunft", sagt Papa Korak, Zugskommandant und gelernter Installateur, zurzeit im Klinikum Klagenfurt in der Technik tätig.
Sebastian, der schon als Kind mit Feuerwehrautos spielte, freut sich jedenfalls schon auf seinen ersten Einsatz. "Wir reden viel über die Feuerwehr, darüber, worauf geachtet werden muss. Er soll wissen, was auf ihn zukommt", sagt der 40-Jährige, der schon einige tragische Einsätze hinter sich hat. Dass Papa Korak, seit 1998 bei der Feuerwehr, fit bleibt, dafür sorgt Sohn Sebastian, der auch gerne Fußball spielt. "Mein Papa ist mein Vorbild. Ich möchte so wie er auch Zugskommandant werden", verrät er. Einen strengeren Ton habe sein Vater bei ihm nicht drauf. Das Sagen habe derzeit aber noch eher Papa Korak – zumindest bei der Feuerwehr. "Zuhause gibt meine Frau den Ton an."