Es ist ein Schlag für das touristische Angebot in der Region Klopeiner See – Südkärnten. Wie der Kreditschutzverband von 1870 am heutigen Donnerstag, 16. Februar, verlautbarte, ist die Schifffahrt Südkärnten GmbH, mit Sitz in St. Kanzian, als Betreiberin der MS Magdalena, insolvent. Die Passiva belaufen sich auf 150.000 Euro, die Aktiva auf rund 78.000 Euro. Die Aktiva beziehen sich auf den Wert des Schiffes, das jedoch zugunsten einer Bank verpfändet ist.
Der Schifffahrtsbetrieb auf der Drau steht aber schon seit dem Jahr 2021 still. "Wir suchen einen Kapitän mit Lizenz und Servicepersonal", erklärte Michael Mori, Geschäftsführer der Schifffahrt Südkärnten GmbH, im Vorjahr gegenüber der Kleinen Zeitung. Der bisherige Kapitän ging 2020 von Bord und ist nicht mehr Teil der "Erlebnisschifffahrt" auf der Drau. "Die Corona-Pandemie hatte negative Auswirkungen auf die Schifffahrt", führte Mori damals weiter aus.
Unternehmen ist geschlossen
Die erfolglosen Bemühungen, einen Kapitän zu finden, werden nun auch als Insolvenzursache angeführt, da ohne Kapitän kein Geschäftsbetrieb durchgeführt werden konnte.
Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Manfred Opetnik aus Völkermarkt bestellt. "Nach derzeitigem Stand beabsichtigt die Schuldnerin keine Fortführung, das Unternehmen ist bereits geschlossen", sagt Opetnik. Da die Insolvenz gerade erst bekanntgegeben wurde, könne er noch keine detaillierteren Angaben machen.
Auch, was mit dem Schiff selbst passiert, das bei der Seidendorfer Brücke vor Anker liegt, ist noch offen. "Sobald der Antrag zur Verwertung vorliegt, wird ein Sachverständiger beauftragt, der das Schiff schätzt. Dann kann man es auf den Markt geben", erklärt Opetnik. Die erste Gläubigerversammlung findet am 28. März statt. Laut Angaben des Alpenländischen Kreditorenverbands sind 25 Gläubiger von der Insolvenz betroffen.
Verlust eines "Highlights"
Robert Karlhofer, Geschäftsführer der Tourismusregion Klopeiner See – Südkärnten/Lavanttal bedauert den Verlust eines "touristischen Highlights" in der Region: "Leider wurde ja schon länger nicht mehr gefahren. Ich hoffe, dass es in Zukunft ein vergleichbares Angebot geben wird. Als Alternative können wir in der Region den Draupaddelweg und die Floßfahrten in Lavamünd anbieten."
Geschichte der MS Magdalena
Die MS Magdalena hieß früher "Maria Wörth" und gehörte zur Flotte der Wörtherseeschifffahrt. In den Jahren 2005 und 2006 wurde das 34 Tonnen schwere Schiff verkauft, restauriert und in die Drau gehoben. Damals wurde auch die Schifffahrt Südkärnten GmbH gegründet. Ihren neuen Namen erhielt die MS Magdalena in Anlehnung an die Völkermarkter Stadtpfarrkirche.
Laut der Historie auf der Website der Drauschifffahrt - die mittlerweile nicht mehr online abrufbar ist - beförderte sie seitdem rund 10.000 Gäste pro Saison flussabwärts zu den sagenumwobenen Teufelsinseln und flussaufwärts – abhängig vom Fortschritt des Koralmbahnbaus – bis zur Annabrücke. Die MS Magdalena wurde auch gerne für Geburtstagsfeiern und von Hochzeitsgesellschaften gemietet.