Eine Fleischer-Ära ist im Jänner in Miklauzhof in der Gemeinde Sittersdorf/Žitara vas zu Ende gegangen. Nach 56 Jahren schloss die Fleischerei Hösel im Ort für immer ihre Türen. Grund dafür ist die Pensionierung des Chefs Gerhard Hösel. Der 60-Jährige übernahm den Betrieb im Jahr 1996 von seinem Vater Hans Hösel (verstorben 2006), der wiederum die Fleischerei 1966 gründete. "Wir haben immer selbst geschlachtet und produziert und nur eigene Produkte und Waren aus der Umgebung verkauft", sagt Hösel. Die Arbeitstage gingen oft über 13 oder 14 Stunden.
Kein Nachfolger
Eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger in der eigenen Familie hat Hösel nicht. Seine drei Kinder sind in anderen Berufen tätig. Da er mit seiner Familie oberhalb der Fleischerei im selben Haus wohnt, möchte er keinen selbst produzierenden Betrieb mehr im Haus. "Ich bin noch unschlüssig. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Bauern- oder Bioladen oder die Filiale einer anderen Fleischerei in das Geschäft einzieht. Ein Kühlhaus ist ja vorhanden", sagt Hösel. Interessenten können sich direkt bei ihm unter der Telefonnummer 0664/205 36 87 melden.
Als Fleischer hat Gerhard Hösel im Laufe der Zeit viele Veränderungen in seiner Branche miterlebt: "Heute lebt ein Fleischer meist von der verkauften Jause, da viele Kunden ihr Fleisch direkt beim Bauern kaufen." In seiner Pension freut sich Hösel nun auf viel Zeit mit seinen fünf Enkelkindern.