Im Herbst gilt es im Straßenverkehr nicht nur ein verstärktes Auge auf das Wild zu werfen, sondern auch auf die Einbrecher. "Wir werden jetzt wieder vermehrt mit Einbrüchen rechnen müssen. Für die Leute wird es auch immer schwieriger, dass sie sich ihr Leben leisten können", sagt Völkermarkts Kriminalreferent Rudolf Stiff. Zuletzt kam es im Bezirk Völkermarkt vermehrt zu Einbrüchen in Vereinshäusern. "Es ist auch eine Steigerung bei Firmen- und Baustelleneinbrüchen bemerkbar. Großteils wird nach Geld oder Werkzeugen gesucht", sagt Stiff.
Von 1. November bis Ende Februar haben auch die Dämmerungseinbrecher sozusagen wieder Hochsaison. "Aber auch untertags wird eingebrochen. Wichtig ist, dass die Leute jede verdächtige Wahrnehmung der Polizei melden und dass sie wieder vermehrt auf andere schauen. Die Nachbarschaftshilfe sollte wieder stärker gelebt werden", sagt Stiff. In dieser Zeit setzt auch die Polizei dementsprechende Maßnahmen und ist "verstärkt unterwegs."
Während der Corona-Pandemie gingen die Einbrüche jedenfalls etwas zurück. Waren es 2018 noch 97, beliefen sich diese 2020 nur mehr auf 70, 2021 auf 44. "Das ist natürlich auch auf die Verkehrsbeschränkungen und die Grenzsperren zurückzuführen", sagt Stiff.
Erst in dieser Woche verschafften sich Täter Zugang zu einem Kellerabteil eines 41-jährigen Bleiburgers. Durch Einschlagen eines Fensters zum Abstellraum gelangten Einbrecher im Laufe des Nachmittages in das Wohnhaus eines 55-jährigen Eberndorfers. Eine wichtige Grundregel, um Einbrechern keine Einladung auszusprechen, ist: "Auch bei kurzer Abwesenheit, sollte geschaut werden, dass das Haus und die Nebengebäude gut verschlossen sind. Ist ein Fenster beim Verlassen des Hauses gekippt und es kommt zu einem Einbruch, steigt die Versicherung aus", weiß Gerald Lipitz von der Polizeiinspektion St. Kanzian, einer von zwei Präventionsbeamten für Eigentumsberatung im Bezirk Völkermarkt.
Lipitz gibt bei Bedarf auch Tipps, wie sich Personen relativ einfach vor Einbrüchen schützen können. Hilfreich seien beispielsweise Bewegungsmelder, die bei Erkennen einer Person, das Licht einschalten. Oder Zeitschaltuhren, die das Licht im Inneren angehen lassen. Ein beliebtes Ziel für Einbrecher seien auch Terrassentüren. "Durch eine Zusatzsicherung im Inneren und heruntergelassenen Jalousien, wird das erschwert", weiß Lipitz. Das Haus sollte auf alle Fälle nicht unbewohnt wirken. Wertgegenstände und Bargeld sollten nicht frei oder in unverschließbaren Läden herumliegen. "Mehrfach versperrbare Türen schützen besser vor Einbrechern. Zusätzlich können auch Kameras installiert werden, die nicht nur abschreckend wirken, sondern auch bei der Identifizierung der Täter hilfreich sein können."