Im Casino Velden, wo sich sonst alles um das Glücksspiel dreht, galt jetzt ein ganz besonderer Abend zahlreichen Glücksengerln. "Wenn wir Hilfe brauchen, sind sie zur Stelle. Sie machen es ehrenamtlich und selbstlos." Mit diesen Worten eröffnete Moderatorin Martina Klementin jenen Abend, an dem viele emotionale Geschichten erzählt wurden. Es gab auch Helfer, die sich selbst einmal in einer Notlage befanden, und die wussten, als die Sirene heulte, "es wird Hilfe kommen".
46 Prozent der österreichischen Bevölkerung helfen freiwillig. Feuerwehrfrau Sophie Becker (26) aus Passering unterstützt die Kameraden bei der Stressverarbeitung nach belastenden Einsätzen. "Es ist wichtig, dass im Anschluss darüber geredet wird. Es ist auch leichter, wenn man selber weiß, wie die Einsätze so ablaufen." Der Sozialarbeiterin bei der Kinder- und Jugendhilfe wurde das Helfen sozusagen in die Wiege gelegt. "Mein Papa hat mich schon als Kind öfters ins Rüsthaus mitgenommen", verriet die 26-Jährige.
Das Geschwister-Trio Silvia (30), Daniela (28) und Johannes (23) Madrutter verbindet nicht nur die Familie, sondern auch ihr gemeinsames Ehrenamt. Alle drei engagieren sich schon seit geraumer Zeit bei den Johannitern in Patergassen. "Das Schöne ist, dass wir Gutes tun können. Die Dankbarkeit, die man zurückbekommt, ist groß."
"Wenn man zum ersten Mal eine Person kennenlernt, ist es wichtig, dass man zuhört. Dass man in sie hineinfühlen kann", sagte Beatrix Stocker (57) aus Wolfsberg, seit einem Jahr Hospizbegleiterin. Schon mit wenigen Dingen könne viel erreicht werden. Austauschen könne sich Stocker mit ihrem Bruder, der Krankenhausseelsorger auf einer Palliativstation ist. "Als unsere Mutter schwer krank war, lernte ich die Arbeit auf dieser Station schätzen", sagte Stocker.
Initiiert wurde der besondere Abend von der Kleinen Zeitung in Zusammenarbeit mit dem Casino Velden, der Arbeiterkammer Kärnten und den Kärntner Raiffeisenbanken. "Es ist uns ein Anliegen, Menschen vor den Vorhang zu holen, die einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft leisten", sagte Wolfgang Fercher, Chefredakteur der Kleinen Zeitung, die heuer zum vierten Mal "Stille Helden" aus den Regionen porträtierte. "Ihre Geschichten gehören einfach auf die Bühne. Sie leisten eine wertschätzende Arbeit", fügte Peter Gauper, Vorstandssprecher der Raiffeisen Landesbank Kärnten, hinzu.
Am 11. Oktober galt die Gala den "Stillen Helden" aus den Bezirken St. Veit, Feldkirchen, Völkermarkt und Wolfsberg. "Wir unterstützen viele Projekte, die Menschen zugutekommen", zeigte sich Karin Obkircher, Marketingleiterin des Casino Veldens, sehr über die Aktion erfreut. "Ohne die Ehrenamtlichen wäre vieles nicht schaffbar. Sie helfen dann, wenn andere nicht mehr können oder wollen", hob Landesrat Martin Gruber (ÖVP) die Leistung der Helfer hervor. Landesrat Daniel Fellner (SPÖ) weiß als Katastrophenschutzreferent, dass das "Ehrenamt alles andere als lustig ist". "Die Leistung der Helfer verdient höchsten Respekt", sagte Fellner. Sandro Monsberger von der Freiwilligen Feuerwehr Frantschach brachte es schlussendlich auf den Punkt: "Ein- und Austritt sind freiwillig, dazwischen liegt die Pflicht."
Caritas-Direktor Ernst Sandriesser erwähnte noch eine Gruppe an Helfern, die wegen ihrer Tätigkeit "anonym bleiben muss" – die Mitarbeiter des Caritas-Notrufdienstes. "Auch ihnen gebührt ein Applaus", sagte Sandriesser.
Rund 60 ehrenamtliche Helfer und Einsatzkräfte wurden in der Mittelkärntner und Unterkärntner Region präsentiert. Der Großteil von ihnen nahm im Zuge der Gala ihre Urkunde entgegen. Für Auflockerung sorgten zwei Tanzeinlagen der "Dance Industry".
Gratuliert haben den "Heldinnen und Helden" auch die Landtagspräsidenten Reinhart Rohr (SPÖ) und Josef Lobnig (FPÖ), Rotkreuz-Präsident Martin Pirz, Markus Hudobnik, Katastrophenschutzbeauftragter des Landes, Markus Bräuhaupt als Landesausbildungsleiter der Wasserrettung, Oberst Gottlieb Türk, Völkermarkts Bezirkspolizeikommandant Klaus Innerwinkler, St. Veits Bezirksfeuerwehrkommandant Friedrich Monai, Zivilschutz-Präsident Rudolf Schober, Militärkommandant Walter Gitschthaler, ÖAMTC-Präsidentin Johanna Mutzl, Susanne Laggner-Primosch, Kammeramtsdirektorin der Rechtsanwaltskammer, Cornelia Friesser, Landesleiterin der Rettungshundebrigade, Pierre Bechler von der Agentur KLZ 1904, Antonia Gössinger als Obfrau von "Kärntner in Not" und frühere Chefredakteurin der Kleinen Zeitung, Michi Sabath, früherer Planungschef und Redaktionsmanager der Kleinen Zeitung, Uwe Sommersguter, stellvertretender Chefredakteur der Kleinen Zeitung sowie die Regionalleiter der Kleinen Zeitung Christian Zechner und Thomas Plauder.