Irene Tschuschnig (63) aus Hof beschäftigt die Menschen in der Behindertentagesstätte in Völkermarkt ehrenamtlich mit bildnerischem Gestalten. "Es macht mir große Freude, den Menschen die Kreativität und Kunst näherzubringen", sagt Irene Tschuschnig, Mutter zweier erwachsener Töchter und vierfache Großmutter. "Ich freue mich, wenn ich den Menschen mit Behinderung eine Abwechslung und Spaß in den Alltag bringen kann." Viele hätten große körperliche und geistige Einschränkungen, die sie mit der Kunst überwinden könnten: "Das Malen ist für sie ein lustvoller Prozess, bei dem sie ihre eigene Vitalität entdecken und sich entspannen können."

Gemalt wird mit Acrylfarben auf Leinen. Jeder kann selbst entscheiden, ob er mitmachen will. "Die Motive suchen die beeinträchtigten Jugendlichen selbst aus", berichtet Tschuschnig, die sich auch privat mit der Malerei beschäftigt und bereits an zwei Gruppenausstellungen in St. Michael und St. Peter am Wallersberg teilgenommen hat.

Gräser und Wiesen

Die Lieblingsmotive der Menschen seien Fantasieblumen, Gräser oder Wiesen. "Die fertigen Bilder, die meist in Spachteltechnik entstehen, werden allseits bewundert und im Haus ausgestellt", sagt Tschuschnig, die auch mit Kindern des Kindergartens St. Michael Kunstprojekte umsetzt. Dies sei ein gutes Mittel, das Selbstvertrauen der beeinträchtigten Menschen zu stärken und ihnen auch die Angst vor dem Malen oder Aktivitäten, die sie nicht kennen, zu nehmen. "Malen ist für sie eine Möglichkeit, sich auszudrücken", erzählt sie. Mit Worten sei dies meistens schwieriger.

Sabrina Müller, die Leiterin der Behindertentagesstätte des Hilfswerks in Völkermarkt, freut sich über das Kreativangebot für ihre Schützlinge. "Das Malen ist ein besonderer Moment in ihrem Leben", sagt sie. Sie hoffe auf viele weitere Workshops.

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