Zu Beginn seiner Tätigkeit als Ersthelfer wollten ihn Polizei oder Feuerwehr mit seinem Notfallrucksack nicht zum Unfallort durchlassen. "'Wer sind denn Sie?', wurde ich damals oft gefragt, weil kaum jemand wusste, was ein First Responder ist", erinnert sich Franz Wutte (63) aus Kleindorf bei Globasnitz.

Der pensionierte Landwirt, der sich seit 1984 ehrenamtlich als Rettungssanitäter bei der Rotkreuz-Ortsrettungsstelle Bleiburg engagiert, meldete sich 2001 für den First-Responder-Dienst. "Als Ersthelfer überbrücken wir die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes, Notarztes oder Hubschraubers", sagt Wutte, der bei medizinischen Notfällen, Unfällen oder Suiziden per Handy ausschließlich über die Rettungsleitstelle des Roten Kreuzes alarmiert wird. Sein Einsatzgebiet reicht von Globasnitz bis nach Sittersdorf, Eberndorf und Feistritz ob Bleiburg.

Der Erstversorger ist bei seinen Einsätzen im Vergleich zu den Sanitätern im Rettungsdienst anfangs ganz auf sich alleine gestellt. "Das erhöht die Anspruchshaltung an sich selbst", sagt Wutte, der auch schon Situationen erlebt hat, in denen er nicht mehr helfen konnte. "Darüber muss man dann reden, damit es aufgearbeitet wird." Generell hätte der vierfache Vater durch das Ehrenamt beim Roten Kreuz auch Erfüllung für das eigene Leben erfahren. "Wenn man zum Beispiel im Dienst erlebt, dass andere nach einem Unfall querschnittgelähmt bleiben, kommt man zufrieden zu seiner gesunden Familie heim", gesteht er.

Bis zum 65. Geburtstag möchte sich der Globasnitzer noch als First Responder und Rettungssanitäter engagieren.

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