Nach dem verheerenden Unwetter im Gegendtal zählt jetzt jede helfende Hand. Die Hilfsbereitschaft ist groß. Aus allen Kärntner Bezirken rücken Helfer aus, um bei den Aufräumarbeiten zu unterstützen.
Am Donnerstag, 30. Juni, machte sich der Katastrophenzug der Bezirke Völkermarkt und Wolfsberg (KAT-Zug 5) auf den Weg in das Unwettergebiet. Den Helfern zeigt sich ein Bild der Verwüstung. "Um 5.30 Uhr haben wir uns formiert, um sieben Uhr sind wir in Treffen angekommen. Das Unwetter hat immense Schäden angerichtet. Es ist unvorstellbar, was wir hier sehen", sagt Daniel Borstner, Mitglied der Kommandogruppe.
94 Männer und Frauen stehen am Donnerstag mit 23 Einsatzfahrzeugen bis am Abend im Einsatz. "Schlamm und Geröll müssen beseitigt, Keller ausgepumpt werden", sagt Borstner.
Das Leid der Betroffenen geht auch den Einsatzkräften sehr nahe: "Wir versuchen, den einzelnen Familien bestmöglich zu helfen. Das Zureden tut den Menschen gut. Sie sind dankbar für jede Hilfe", sagt Jürgen Kurnik, Kommandant-Stellvertreter der Feuerwehr St. Michael ob Bleiburg. Was hier passiert ist, wünsche man jedenfalls niemandem. "Wir sind froh, dass wir die Möglichkeit haben, zu helfen. Wir versuchen, den Leuten den Zugang zu ihren Häusern, ihren Habseligkeiten wieder zu ermöglichen. Wir hoffen, dass es für viele glimpflich ausgeht und dass sich der finanzielle Schaden und die emotionale Belastung in Grenzen halten", sagt Thomas Enzi von der Feuerwehr Rinkenberg.
Bei der Suche nach Personen unterstützten auch die Fließ- und Wildwasserretter der St. Andräer Einsatzstelle. "Personen mussten gerettet und evakuiert werden", sagt Einsatzstellenleiter Christian Hafner. Kurt Smolle, Einsatzstellenleiter der Wasserrettung Klopein stand ebenfalls mit weiteren Helfern im Einsatz: "Es ist schlimm, was dort passiert ist. Am Campingplatz haben wir beispielsweise einen Wohnwagen gesehen, bei dem das Wasser durch das Fenster floss. Einige, die noch im Trockenen waren, mussten wir sogar erst aufwecken. Die haben vom Zivilschutzalarm nichts mitbekommen."