Mehrmals im Monat besteht bei Lenkern aus dem Bezirk Völkermarkt der Verdacht, dass sie sich unter Drogeneinfluss hinter das Steuer gesetzt haben. "Das ist ein zunehmendes Problem und strengstens verboten. Es beginnt schon bei den Jugendlichen und zieht sich durch alle Altersklassen. Die Reaktionszeit wird massiv erhöht und wir sehen leider immer wieder, welche tragischen Folgen diese Leichtsinnigkeit haben kann", sagt Völkermarkts Amtsarzt Martin Pirz.
Wird also ein Lenker von der Polizei angehalten und es besteht der Verdacht, dass dieser Drogen konsumiert hat, muss er sich einer amtsärztlichen Untersuchung unterziehen. "Bisher mussten wir anhand eines Fragebogens beurteilen, ob dieser Verdacht stimmt. Im Anschluss wurde eine Blutprobe entnommen und an ein gerichtsmedizinisches Institut zur Auswertung geschickt", sagt Pirz. Stellte sich dieser Verdacht als falsch heraus, musste die Behörde den rund 800 Euro teuren Bluttest begleichen. Um dies künftig zu vermeiden, besitzt die Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt als erste Verwaltungsbehörde in Kärnten ein Drogenvortestgerät. Ein positiver Test wurde bereits bei einem Drogenpatienten im Zuge der gesundheitlichen Überwachung durchgeführt. "Es ist eines der modernsten Geräte der Firma Dräger und erhärtet den Verdacht", sagt Pirz. Denn auch wenn jemand wirke, als hätte er Suchtmittel genommen, könne dies andere Ursachen, wie eine Übermüdung, haben.
In etwa 15 Minuten ist der Drogenvortest mittels Speichelprobe ausgewertet. "Somit können wir feststellen, ob in den letzten Tagen, Wochen oder Monaten Drogen konsumiert worden sind. Es werden acht Parameter herausgefiltert, inklusive der neuen Suchtmittel wie Ecstasy oder Designerdrogen. Die Testsicherheit des Gerätes liegt bei 98 Prozent. Zusätzlich können wir mit dem Alkomat aber auch noch den Atemalkoholgehalt feststellen", sagt Pirz.
Schon geringe Mengen an Drogen können nachgewiesen werden. Sollte der Test negativ ausfallen, ist die Amtshandlung beendet. Schlägt das Gerät jedoch an, dann werden in weiterer Folge eine Blut- und Urinprobe abgenommen, um die Menge des Konsums feststellen zu können. Rund 12.000 Euro wurden von der Bezirkshauptmannschaft in das Gerät investiert, das auch mobil einsetzbar ist: "Es kann ganz einfach in einer Tasche transportiert werden und kann somit auch bei Schwerpunktkontrollen außerhalb des Amtes eingesetzt werden", sagt Pirz.