Mehr als die Hälfte der in Österreich erhaltenen Fastentücher befindet sich in Kärnten. Die zweite Besonderheit liegt darin, dass diese Tücher nicht in Museen verwahrt werden, sondern ab dem Aschermittwoch in den Kirchen den Altar verhüllen und nach wie vor der liturgischen Verwendung dienen. Die ältesten Fastentücher entstanden zwischen 1458 und 1629 und zeigen Szenen aus dem Alten und Neuen Testament. Da der Großteil der Bevölkerung damals des Lesens und Schreibens unkundig war, erfüllten diese Fastentücher den Zweck, die Menschen in die biblische Geschichte einzuführen. Eingebürgert hat sich dafür der Begriff „biblia pauperum“, Bibel der Armen.