In der letzten Sitzung des Völkermarkter Gemeinderates Ende April hätten sämtliche Planungsleistungen für die thermische Sanierung der Volksschule Haimburg vergeben werden sollen. Doch der entsprechende Punkt wurde damals auf Drängen der Freiheitlichen, denen, wie berichtet, „Ungereimtheiten“im Ausschreibungsverfahren aufgefallen sind, einstimmigvon der Tagesordnung genommen.
Zum Hintergrund: Das nach der Öffnung der Angebote zweitgereihte Villacher Architekturbüro, dessen Angebotssumme sich zuerst auf 37.584 Euro belief, besserte, wie Gemeinderat Hans Steinacher (FPÖ) in der Gemeinderatssitzung aus den Akten skizzierte, nach Rücksprache mit dem Bauamtsleiter im Zuge des Verfahrens deutlich nach. Mit einer neuen Angebotssumme von 26.136 Euro stach es dann den vormaligen Billigstbieter, ein Klagenfurter Architekturbüro, das 26.400 Euro angeboten hatte, aus. „Ich will jetzt nicht sagen, es stinkt, aber es riecht doch ein bisschen streng“, gab Steinacher damals zu Protokoll.
Auch die alte Heizung wird getauscht
Auf Nachfrage der Kleinen Zeitung zu dieser Causa hüllten sich sowohl Bürgermeister Markus Lakounigg (SPÖ) als auch Baureferent Stefan Riepl (SPÖ) monatelang in Schweigen. Doch in der jüngsten Sitzung des Völkermarkter Stadtrates diese Woche beschlossen SPÖ, ÖVP und FPÖ plötzlich einstimmig die Neuausschreibung des im Gemeinderat abgesetzten Tagesordnungspunktes.
Die neue Planungsausschreibung sieht nun nicht mehr nur die thermische Sanierung vor. „Die Zentralheizung wird noch mit schwerem Heizöl betrieben. Künftig soll die Schule aber mit Hackschnitzel oder Pellets geheizt werden“, begründet Riepl, warum der Heizungstausch mit Kosten in der Höhe von 50.000 bis 60.000 Euro in die Ausschreibung mitaufgenommen wurde. Weiters werden zusätzlich unter anderem auch die Sanitäranlagen im Innenbereich und die Pflasterung im Außenbereich erneuert. „Das genaue Alter der Volksschule Haimburg können wir nicht eruieren. Aber wir wissen, dass die Schule im Zuge eines Zubaus im Jahr 1970 zum letzten Mal saniert wurde. Sie ist komplett baufällig“, sagt der Baureferent.
Die geschätzten Gesamtkosten für die Schulsanierung belaufen sich auf 350.000 Euro. Zu 80 Prozent soll das Vorhaben mit Fördermitteln von Bund und Land finanziert werden. „Den Rest müssen wir aus Eigenmitteln aufbringen“, berichtet der Erste Vizebürgermeister Peter Wedenig (SPÖ), der für das Finanzreferat verantwortlich zeichnet.
Nur mit einem Bewerber nachverhandelt
Soll die Neuausschreibung der Planungsleistungen in erweiterter Form die von der FPÖ kritisierte „schiefe Optik“ im ersten Ausschreibungsverfahren übertünchen? „Der Eindruck entstand damals nur deshalb, weil nur mit einem Bewerber nachverhandelt wurde. In der Zwischenzeit wurde auch mit den anderen Bewerbern nachverhandelt“, sagt Wedenig. Die Erweiterung mache Sinn, weil sich „aus dem Gesamtkonvolut Kostenersparnisse ergeben“.
Für die FPÖ hat sich mit der Neuausschreibung jedenfalls „der Eindruck der schiefen Optik“ bestätigt. „Wir nehmen zur Kenntnis, dass das korrigiert wird“, sagt Steinacher.
In der Volksschule Haimburg haben im abgelaufenen Schuljahr 31 Kinder die Schulbank gedrückt.