Gestidorf – das will nicht so recht über die Zunge, war aber mindestens von 1123 bis ins 15. Jahrhundert der Name des Ortes, den wir heute als Gallizien kennen. Erst zu dieser Zeit setzte sich der Name St. Jakob in Galizia durch, sowohl für die Pfarrkirche als auch das Dorf drumherum. Der Name leitet sich vom Grab des Apostels und Märtyrers Jakobus ab, das in Santiago des Compostela in der nordspanischen Provinz Galizien liegt.
Im gegenwärtigen Gemeindewappen wird dem Pilgerort indirekt Tribut gezollt: mit der Jakobsmuschel, die weithin als Zeichen des Heiligen gilt. Die anderen Symbole haben einen direkteren Bezug zur Gemeinde. Die gezackte silberne Spitze im Wappenschild symbolisiert den Hochobir, der als Hausberg über Gallizien wacht. Ein anderes Naturdenkmal, der Wildensteiner Wasserfall mit seinen 54 Metern Fallhöhe, wird mit einem stehenden blauen Keil dargestellt.
Die gekrönte silberne Schlange stammt aus einer lokalen Sage, die in Gallizien erzählt wird. Eine verwunschene Jungfrau soll einem Buben erschienen sein. Sie bat ihn um ihre Erlösung, indem er das erste Geschöpf küssen solle, dem er am Heimweg begegnen würde.
Weil er aber eben einer gekrönten Schlange über den Weg lief, bekam er es mit der Angst zu tun und lief davon. Pech für die Jungfrau: Sie muss nun auf ihre Erlösung warten, bis in Wildenstein eine Fichte mit drei Wipfeln wächst, aus deren Holz die Wiege ihres Retters geschnitzt wird.