"Wie schaut es bei dir aus?" – Diese Frage wurde am Mittwoch am Friedhof in Bad Eisenkappel häufig gestellt. Während einige Eisenkappler noch durch die Windwürfe in ihren Häusern festsitzen, nutzen jene, die wieder in den Ort können die Gelegenheit, um wichtige Einkäufe zu erledigen, aber auch um die Gräber für Allerheiligen zu verschönern. Das Leben geht weiter. Es muss weiter gehen. Obwohl die Frustration deutlich spürbar ist. 25 Hektar Wald vernichtete der Sturm Yves im Dezember des Vorjahres bei einem 55-jährigen Mann aus Leppen. Auch er blieb Montagnacht nicht vom Sturm verschont. „1000 Festmeter sind bei mir am Boden. Mit dem Schaden vom letzten Mal wurde bei mir binnen zwei Jahren die Arbeit von 35 Jahren vernichtet“, sagt der Mann kopfschüttelnd, noch immer fassungslos. Leid täte es ihm vor allem für seinen Sohn, denn bis die Bäume wieder nachwachsen, dauert es lange. Und jetzt liegen die Preise für Holz im Keller. „In der Nacht habe ich gedacht, dass mein Haus abgerissen wird. Das ganze Haus hat gewackelt“, fährt er fort. Sturmböen mit mehr als 100 km/h fegten über sein Grundstück.
Daniela Grössing