Direktvermarkter aus der Region können solche Regale mieten und selber betreuen. Eine App informiert, wenn das Regal leer wird
Direktvermarkter aus der Region können solche Regale mieten und selber betreuen. Eine App informiert, wenn das Regal leer wird © Daniela Grössing

Seit fünf Jahren steht der Nahversorger beim Gasthaus Lessiak neben der Bundesstraße in Klein St. Veit bereits leer. Nun soll dort wieder Leben einkehren. Die Familien Lassnig und Zeiner haben sich zusammengetan und werden dort mit Ende Oktober eine Speis eröffnen. Dafür haben sie ein ausgeklügeltes Konzept entwickelt. Bauern aus der Region können Regale anmieten und mit ihren Produkten bestücken. Die Speis wird rund um die Uhr geöffnet sein. Bezahlt wird mit einem eigenen Kassensystem. „Jedes Produkt erhält, wie in einem normalen Supermarkt, einen Barcode. Dieser kann dann bei der Kassa eingescannt werden. So wird automatisch berechnet, wie viel zum Zahlen ist“, sagt Johannes Lassnig. Per App werden dann die Bauern informiert, dass sie ihr Regal wieder nachfüllen können. „Seit Jänner planen wir. Gekauft werden können auch Geschenkkörbe“, sagt Britta Zeiner, die eine Imkerei betreibt. Bauern, die ihre Produkte in der Speis verkaufen möchten, können sich übrigens noch melden bei Britta Zeiner unter 0660/215 81 16. 

Rund um die Uhr geöffnet

Ein Vorteil neben den Öffnungszeiten ist auch, dass regionale Produkte an einem Ort gekauft werden können. „So müssen nicht alle Direktvermarkter einzeln abgefahren werden. Außerdem ist für uns der Laden auch eine Möglichkeit das Ab Hof-Geschäft etwas zu reduzieren“, sagt Lassnig, Landwirt und Buschenschankbetreiber.

Natürlich wurde auch ein Sicherheitssystem in der Speis eingebaut. Sobald sich die Türen öffnen, schalten sich Überwachungskameras ein. „Die ersten Monate werde ich auch vor Ort sein, um das Kassensystem zu erklären“, sagt Zeiner. Angeboten werden von Milch, Käse, Eier über Geselchtes, Honig bis hin zu Frischfleisch. „Wir haben ein modernes Kühlsystem. Wenn geschlachtet wird, können die Bauern einen extra Markttisch bekommen. Es sind über das Geschäft auch Vorbestellung möglich. Später kündigen wir das auch über unsere Facebook-Seite an“, sagt Zeiner. „Voraussetzung ist, dass die Produkte aus der Region kommen. Es muss nicht alles bio sein, aber es muss fair produziert werden. Auf das achten wir“, sagt Lassnig, deren Sohn Michael beim System mitgeholfen hat. Er ist im IT-Bereich des Lagerhauses tätig. „Wir kennen kein vergleichbares Geschäft“, sagt der Vater.

Neben dem Gasthaus Lessiak befindet sich das Geschäft
Neben dem Gasthaus Lessiak befindet sich das Geschäft © Daniela Grössing

Die 60 Quadratmeter große Geschäftsfläche wird von den Familien Zeiner und Lassnig in Schuss gehalten. Bis zu 35.000 Euro haben sie in ihre Idee investiert.