Der Aufbau des Wiesenmarktes ist voll im Gange. Bei glühender Hitze werden hunderte Tonnen an Gerüsten, Bodenplatten und schweren Eisenschienen bewegt. Seit Montag versorgt das Landgasthaus Heidemarie Piko in einem großen Zelt die Marktarbeiter und die ersten Wiesenbummler. "Es kommen auch viele Einheimische zu uns und schauen bei den Aufbauarbeiten zu", sagt Patrick Tscharf, der Lebensgefährte der Gastwirtin. „Die Bleiburger können den Markt kaum erwarten." Verwöhnt werden die Gäste mit Backhendl, Bratwurst, Ćevapčići und Rippalan. Einer der Stammgäste ist der Musikant und Hobbykünstler Fritz Potočnik. „Ich denke mit Wehmut an die alten Marktzeiten zurück, wo noch Werner Berg und der ,Billige Jakob' vor Ort waren“, sagt er.
Neben dem Piko Zelt wurde am Dienstag das Zwick-Zelt aufgebaut. „Wir müssen alles genau in die Waage legen“, sagt der Angestellte Erwin Schmautzer. Die Aufbauarbeiten inklusive Ausstellung würden fünf Tage dauern. Das 300 Quadratmeter große Breznik-Zelt baut die Zeltverleih Firma Franz Trattner aus Graz auf. „Zum Wiesenmarkt wird unsere gesamte Familie hier sein“, sagt er. Das slowenische Unternehmen „Petre šotori“ ist schon seit 14 Tagen mit zehn Mitarbeitern auf der Marktwiese, um sechs Riesenzelte, darunter das Alpen-Adria Zelt, das Stefitz-Eröffnungs-Zelt und die „Svaveja uta“ zu errichten. „Wir übernachten beim Breznik“, erzählt Lojze Potočnik, ein Mitarbeiter.
Seit 30 Jahren am Markt ist Michael Šumnik mit seinen Pazzo- und Filou-Zelten. „Den Wiesenmarkt bereiten wir seit zwei Monaten vor“, sagt Šumnik. Sein 91-er Wiesenbier, das nach Sorgendorfer Rezeptur gebraut wurde, werde neben Musik und Kulinarik angeboten. „Wir bieten Unterhaltung für Jung und Alt“, sagt er. Im 250 Quadratmeter großen Rigelnik-Zelt, das auch schon fast fertig ist, wird am Wiesenmarkt die gesamte Familie mithelfen. „Wir sind auf den Wiesenmarkt perfekt eingestimmt“, sagt Johann Rigelnik Junior. Ein eher kleines Zelt baut Reinhard Glawar. Am Markt wird er dort seine Liköre und Weine anbieten. „Der Markt bereitet mir große Sorgen und viel Arbeit“, sagt der Unternehmer.
Zu Mittag ist im Piko-Zelt viel los. „Bei der Hitze ist der Durst sehr groß“, sagt ein Marktarbeiter. „Der Auf- und Abbau der Zelte und Vergnügungsgeräte sei Schwerstarbeit. Im Eiltempo wird auch das Rüsthaus am Rande der Marktwiese umgebaut. „Am Wiesenmarkt ist hier die Einsatzzentrale für alle Rettungskräfte“, sagt Rainer Findenig, der Kommandant der Stadtfeuerwehr Bleiburg.
Rosina Katz-Logar