Es gibt sie noch: ehrliche Musik, handgemacht und ohne Schnörkel. Den lautstarken Beweis lieferte Freitagabend der US-Bluesrocker Seasick Steve. Herrschte anfangs noch Verwunderung beim Anblick der rauschebärtigen Vier- Mann-Truppe, waren die Zweifel spätestens beim ersten Riff hinweggefegt. „Bring it on Baby“, rief Steve ins Publikum, nahm mit seiner Gitarre auf einem ausrangierten Hocker Platz, um kurz danach wie ein wild gewordener Panther über die Bühne zu streifen. Teil seines Auftritts waren selbst gebastelte Instrumente, wie ein mit Saiten bespanntes Waschbrett oder eine aus einem Autokennzeichen gebastelte Beatbox. Ganz ohne Synthies gab der Vollblutmusiker den Rhythmus vor - und das Publikum folgte.
Vom Straßenmusiker zum großen Star
Julia Braunecker