Fritz Schretter, ehemaliger Landtagsabgeordneter (FPÖ) und langjähriger Obmann des Kärntner Abwehrkämpferbundes (KAB), ist am 13. Oktober im 85. Lebensjahr verstorben. „Fritz Schretter hat sich stark für die Traditionspflege, die Förderung kultureller Vereine und die Vermittlung der Kärntner Geschichte eingesetzt. Vor allem die Bewusstseinsbildung für die Bedeutung des Kärntner Abwehrkampfes und der Volksabstimmung vom 10. Oktober 1920 war ihm ein wichtiges Anliegen“, sagt Landeshauptmann Peter Kaiser über den Verstorbenen.

Kindheit

Schretter, der vier Brüder hatte, wuchs in Radenthein und teilweise bei seiner Tante und Stiefmutter in Ebenthal auf, da seine Mutter früh verstarb. Die Familie betrieb ein Kaufhaus in Radenthein und alle Geschwister schlossen die Lehre zum Kaufmann ab. Nach seiner Lehre ging Schretter zum Bundesheer und trat 1960 der damaligen Gendarmerie bei, bis zu seiner Pensionierung war er größtenteils in der Verkehrsabteilung in Krumpendorf tätig. Schretter war mit Elfriede Schretter verheiratet, gemeinsam hatten sie Sohn Jörg und die beiden Töchter Birgit und Sabine. Das Ehepaar Schretter, das seit vielen Jahrzehnten in Tainach lebt, musste im Sommer einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen, immerhin verstarb Tochter Sabine Ladstätter, die bekannte Archäologin, heuer im Juni nach langer schwerer Krankheit.

Politische Laufbahn

Fritz Schretters Jugend war von Sport geprägt, 1959 war er österreichischer Jugendmeister im Skilanglauf und er bestritt zahlreiche Wettkämpfe. Seine politische Karriere begann er als Obmann-Stellvertreter vom „Ring Freiheitlicher Jugend Österreich“, einer Jugendorganisation der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ). 1970 wurde er zum Vizebürgermeister der Gemeinde Tainach gewählt, 1973 zum Stadtrat und 1974 zum Bezirksparteiobmann der FPÖ in Völkermarkt. Er war von 1984 bis 1999 über drei Legislaturperioden Abgeordneter im Kärntner Landtag, wobei er dort für die Volksgruppen zuständig war. Nach seinem politischen Engagement wurde Schretter im Jahr 2000 Landesobmann des KAB. „Im KAB hat unser Vater seine Lebensaufgabe gefunden. Er war gerne Politiker, der KAB war jedoch seine große Leidenschaft und Berufung“, weiß sein Sohn Jörg Schretter, der ihn als „Fels in der Brandung“ beschreibt. Sein Leben lang war dem ehemaligen Landesobmann vor allem die Handschlagqualität wichtig, denn „wenn er etwas versprochen hat, dann hat er es auch gehalten“.

Kärntner Landeswappen

„Unser Landesobmann hat mit seinem außerordentlichen persönlichen Einsatz und mit großem organisatorischen Geschick seit knapp 25 Jahren die Geschichte des Kärntner Abwehrkämpferbundes geleitet. Gelebte Kameradschaft und das unbeirrte sowie prinzipientreue Einstehen für die stolze Geschichte Kärntens waren für ihn immer von großer Bedeutung“, trauert der KAB auf Facebook um seinen Obmann. Auch Kärntner FPÖ-Chef Erwin Angerer zeigt sich betroffen: „Fritz Schretter hat sich immer dafür eingesetzt, dass die Bedeutung des KAB gewürdigt und hochgehalten wird. Es war ihm ein großes Anliegen, dass dieses stolze Kapitel der Kärntner Geschichte auch unserer Jugend vermittelt wird. Ruhe in Frieden, Fritz!“ Für seine Verdienste war Schretter Träger des „Großen Goldenen Ehrenzeichens des Landes Kärnten“ und im Jahr 2019 nahm er für den Kärntner Abwehrkämpferbund das Recht zur Führung des Kärntner Landeswappens entgegen. Die Möglichkeit zur persönlichen Abschiednahme besteht am Samstag, den 19. Oktober ab 9 Uhr in der Probsteikirche Tainach. Die Beerdigungsmesse beginnt um 13.30 Uhr.