Drehungen, Rotationen, Salti: Der Lavamünder Johannes Sarny (16) hat sich mit Kitesurfen, bei dem ein Sportler auf einem Board steht und von einem großen Kite (Lenkdrachen) über das Wasser gezogen wird, eine nicht alltägliche Sportart ausgesucht und ist darin sehr erfolgreich. „Das Unglaubliche am Kiten ist, dass ich über eine Welle springe, die mich mit dem Wind 20 Meter hoch über dem Meer emporsteigen lässt. Dann fliege ich, komme langsam herunter und lande sanft“, schwärmt der HTL-Schüler, der in seiner jungen Karriere bereits auf einige internationale Erfolge hinweisen kann. So stehen 2023 ein dritter und 2024 ein vierter Platz bei den „GKA (German Kitesurf Association) Youth Kite World Championships“ in Tarifa (Spanien) in der Kategorie „U19 Strapless Freestyle“ zu Buche.
Sein Weltcupdebüt feierte Sarny als jüngster Teilnehmer im Vorjahr mit einer Wildcard in Ad-Dakhla (Marokko). „Das Besondere an der ,Strapless Freestyle‘-Kategorie ist, dass man nicht mit Fußschlaufen auf dem Board fixiert ist. Im Gegensatz zum klassischen Kitesurfen, balanciert man beim Strapless Kitesurfen das Board frei unter den Füßen“, erklärt Sarny. Zum Kitesurfen kam er durch seine Eltern, die selbst begeisterte Kitesurfer sind. Mit dabei ist auch sein Bruder Jakob (18), wenn sie mit dem Wohnmobil in und außerhalb Europas unterwegs sind. Im Winter geht es sogar nach Südafrika. „Kapstadt ist wegen des Capedoctors, einem Passatwind, der über die kilometerlangen Strände hinwegfegt, bei meinen Sportkollegen sehr beliebt“, erzählt Sarny, der bereits im Alter von sechs Jahren mit dem Sport begann. Die Ausrüstung und die Wettkampfreisen seien nicht gerade billig. „Preisgeld gibt es erst bei den Erwachsenen-Bewerben. Dabei helfen natürlich Podestplätze. Das ist auch mein Ziel, eines Tages um die vorderen Ränge im World Cup mitzufahren.“
Herbert Hollauf