Einmal im Jahr setzen sich mehrere tausend Mitglieder der Jugendgruppen in Österreich im Rahmen von „Tat.Ort Jugend“ für gemeinnützige Projekte in ihrer Gemeinde ein und zeigen somit, dass sie auch ehrenamtlich mit anpacken können. Auch zwei Landjugendgruppen (LJ) aus dem Bezirk Völkermarkt organisierten unterschiedliche Projekte und tüftelten an ihren Ideen.
Unter dem Namen „Wahrnehmungswelten“ wollte die Landjugend St. Stefan/Haimburg ein Bewusstsein für die Herausforderung von Menschen mit Sinnesbeeinträchtigungen schaffen. „Wir wurden durch die beeindruckenden Zahlen von Betroffenen inspiriert. Weltweit leiden beispielsweise 2,2 Milliarden Menschen an einer Sehbeeinträchtigung. Wir wollten mit unserem Projekt nicht nur informieren, sondern auch aktiv helfen“, erklärt Projektleiterin Bettina Buchwald.
Die Ortsgruppe veranstaltete auch einen „Wahrnehmungstag“ an der mittlerweile geschlossenen Volksschule Klein St. Veit, bei dem die Kinder durch spielerische Stationen in die Welt der Sinne eintauchen konnten. „Wir haben ihnen die Sinne nähergebracht und gezeigt, wie es ist, wenn man auf einen Sinn verzichten muss. Ein paar von uns haben davor in Klagenfurt einen Einblick bekommen, wie es sich für Betroffene anfühlt. Das konnten wir dann den Kindern weitergeben“, sagt Buchwald. Um Spenden zu sammeln, haben die Mitglieder in Völkermarkt einen Marktstand aufgebaut und selbstgemachte Produkte wie Kekse, Beerensirup, Schnaps oder Kräutersalz verkauft. „Alles für den Geschmackssinn“, so Buchwald. Insgesamt konnten für den Blinden- und Sehbehindertenverband Kärnten 350 Euro eingesammelt werden. Für ihren Einsatz erreichte die Landjugend St. Stefan/Haimburg den 13. Platz kärntenweit.
Um das Brauchtum aufrechtzuerhalten, errichtete die Landjugend Pustritz neue Vulgo-Tafeln in ihrer Ortschaft. Zielgruppe bei diesem Projekt waren die beheimateten Bauern. „Uns war das Thema Tradition sehr wichtig“, sagt Mädlleiterin Amy Dvorjak. Rund 60 Tafeln entstanden bei dem Projekt, bei dem alle 40 Mitglieder vollen Einsatz zeigten. „Zuerst haben wir angefangen, das Holz abzuschleifen, dann haben wir den Namen mit einer Fräse eingraviert und einen dunklen Lack aufgetragen, ehe wir dann zum Schluss mit einem Klarlack die Tafeln versiegelt haben“, weiß Dvorjak über den Herstellungsvorgang. Das Holz selbst wurde von den Überresten der Firma eines Mitglieds organisiert und zur Verfügung gestellt.
Bei der Arbeit selbst wurde nicht auf den Spaßfaktor vergessen und alle Beteiligten hielten zusammen. „Beim Aufstellen haben uns auch die Bauern geholfen, die eine große Freude mit den Tafeln hatten. Viele haben uns danach noch gefragt, ob wir nicht weitermachen wollen würden“, sagt Dvorjak. Für ihren Einsatz rund um das Thema Brauchtum belegte die Landjugend Pustritz den 27. Platz kärntenweit.