Es ist ein „kärntenweit einzigartiges Projekt“, das schon tausende Besucher begeistert hat: Die Rede ist von den Multimediashows, die heuer seit Juli zwei Mal pro Woche an vier Standorten am Klopeiner See gezeigt werden. Im Zuge einer Pressekonferenz wurde das Projekt des Tourismusverbandes St. Kanzian am Klopeiner See am 11. September nicht nur präsentiert, sondern auch den Beteiligten gedankt – angefangen von Gemeindevertretern, über die Verbandszuständigen bis hin zur Wasserrettung.
Andreas Kristan sprach als Vorsitzender des Tourismusverbandes von 200 bis 600 Besuchern pro Show. „Bei den bisher 17 Shows waren 6000 bis 7000 Besucher anwesend, obwohl wir noch gar keine Werbung für die Multimediashows gemacht haben. Bei den Shows waren mindestens 5000 Handys im Einsatz, die die Shows über alle möglichen Kanäle verbreitet haben. Alleine diese Tatsache lässt das Herz eines jeden Marketingstrategen lachen“, sagte Kristan, der auch auf die Idee dahinter einging.
„Im Tourismusverband gab es seit Längerem die Diskussion, ob wir die Veranstaltung ,See in Flammen‘, die tausende Besucher anlockt, aber jährlich nur an einem Abend stattfindet, fortführen sollen oder nicht. Coronabedingt konnten wir drei Jahre lang kein ,See in Flammen‘ durchführen, haben das Seefestival aber sehr wohl budgetiert. Im Vorstand haben wir dann beschlossen, dieses budgetierte Geld auf die Seite zu legen und nun in die wöchentliche Inszenierung für Gäste und Einheimische zu investieren“, erklärte Kristan, der die Projektkosten mit rund 300.000 Euro bezifferte – für sechs Hochleistungsprojektoren, drei Hydroschilder zum Projizieren der Shows, für die Tonanlage, für ein Golf-Car für den Transport und dergleichen. Dadurch, dass die bis zu 40 Meter breiten und bis zu 18 Meter hohen Hydroschilder von hinten vom See aus bespielt werden, ist der 3D-Effekt möglich, der den rund 60 Besuchern der Pressekonferenz im Campingbad Nord in drei eindrucksvollen Shows präsentiert wurde. Die Inhalte dafür lieferten teils internationale Künstler.
Seitens des Tourismusverbandes wurde Leiterin Brigitte Matschnig und Romana Krois vom Eventmanagement gedankt. „Die beiden haben sich mit sehr viel Power und Hirnschmalz dahintergeklemmt“, streute ihnen Bürgermeister Thomas Krainz (SPÖ) Rosen. Dem konnte Kristan nur beipflichten: „Die beiden sind mit dem Golf-Car quer durch St. Kanzian unterwegs und hauen sich voll ins Zeug. Sie bauen von den Tischen bis zur Ausrüstung alles auf.“ Auch Robert Karlhofer lobte die beiden Powerfrauen: „Es ist eine Sensation, was ihr mit dem gesamten Team auf die Beine stellt. Andere Regionen haben dafür große Agenturen im Hintergrund“, sagte der Geschäftsführer der Tourismusregion Klopeiner See-Südkärnten-Lavanttal und bezeichnete die Multimediashows als „eindrucksvoll, spektakulär und visionär“. „Die Gäste sind absolut begeistert“, ergänzte Karlhofer, der „keinen anderen Tourismusverband in Kärnten kennt, der so visionär arbeitet und immer etwas Neues macht, wie der Tourismusverband St. Kanzian. Wir als Tourismusregion werden helfen, damit die Shows auch international Wellen schlagen.“
Drei verschiedene Shows zu je zehn bis zwölf Minuten werden schon den ganzen Sommer über gezeigt. Und das immer donnerstags und samstags – bei freiem Eintritt – an vier bewilligten Standorten: Camping Nord, Hotel Sonne, Camping Süd und im Bereich des Badehauses. „Nun reduzieren wir die Spieltermine. Für heuer gibt es noch drei: Am 21. und 28. September um 21 Uhr sowie um 21.30 Uhr beim Campingbad Nord sowie am 3. Oktober im Zuge der Seenwellness-Festivals beim Badehaus“, so Matschnig. Für das nächste Jahr sollen dann mehrere unterschiedliche mit Musik umrahmte Shows für mehr Abwechslung sorgen.
„Wollten nichts kopieren“
Laut Kristan war das Ziel, sich mit den Multimediashows von anderen Aktionen abzuheben: „Wir wollten nichts kopieren und nichts nachmachen. Wir haben uns zwar Wassershows in einigen Städten angeschaut, aber mit viel Hirnschmalz und der Hilfe der Firma Pilum mit diesen Multimediashows Neuland betreten. Das erste Jahr war ein Lernjahr. Wir mussten erst die Technik in den Griff bekommen und haben auch festgestellt, dass die abstrakte Kunst bei den Shows bei Familien mit Kindern nicht so der Burner war und haben diese daher erst zu späterer Stunde abgespielt. Stattdessen kommen die Inszenierungen mit Tieren super bei Kindern an“, so Kristan.
Seitens der Firma Pilum ergriff David Osebik als einer der beiden Geschäftsführer das Wort: „Wir sind von der Nordseeküste bis zur Vellacher Kotschna tätig und durften für das Multimediaprojekt am Klopeiner See der Geburtshelfer sein. Wir haben noch nie so eine Tourismusregion erlebt, die mit so viel Mut und Entschlossenheit ein Projekt angeht und die so viel Entwicklungspotenzial hat.“ Laut Bürgermeister sollte „der Ausbau der Südpromenade die nächste große Investition sein“. Damit spielte Krainz auf den Radmasterplan und somit auf den Ausbau des Radwegenetzes an: „Ich kann nicht sagen, ob es heuer noch zur ersten Baustufe kommen wird, aber seitens der Gemeinde gibt es die Zustimmung und einen Zuschuss.“ Kristan rechnet damit, dass der Radmasterplan Ende September vorliegen wird.