Lärm, zufällige Berührungen im Gedränge, grelles Licht, Hintergrundmusik, die Emotionen anderer Menschen, die unglaubliche Produktvielfalt – Dinge, die „normale“ Menschen beim Lebensmitteleinkauf in einem Supermarkt einfach ausblenden können. Sie gehen durch die Abteilungen, arbeiten ihre Einkaufsliste ab, zahlen und gehen wieder, ohne, dass sich deren Stresslevel merklich erhöht. Nicht so bei Elke Eleonore Brunner. Bei der heute 38-Jährigen wurde im Alter von 30 Jahren per Zufallsbefund festgestellt, dass ihre Symptome, die sie bereits als Kind hatte, in das Bild „Autismus-Spektrum-Störung ohne kognitive Einschränkung“ fallen. „Nach alter Definition würde man sagen, dass ich das Asperger-Syndrom habe. Mir fehlt der Filter, um etwa beim Einkaufen Lärm und Emotionen anderer ausblenden zu können“, erklärt die gebürtige St. Veiterin, die in Viktring lebt. Das macht für sie, trotz ihres Assistenzhundes Trusty, den Lebensmitteleinkauf oft zum Spießrutenlauf. „Es ist schon vorgekommen, dass ich den halbvollen Einkaufswagen mitten im Geschäft stehen gelassen habe, weil ich nicht mehr konnte“, erzählt Brunner, die im Grundberuf diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester ist.