Es war ein großer Tag für die Genussregion Jauntaler Hadn mit allen Wirtsleuten und Produzentinnen und Produzenten, die Gemeinde Neuhaus und alle weiteren Beteiligten: Am 5. August wurde Neuhaus als „Slow Food Village“ anerkannt und der bekannte Jauntaler Hadn (Buchweizen) in die Presidio-Reihe von „Slow Food“ aufgenommen. „Unter Presidio versteht man jene Produkte, die der Verein ,Slow Food‘ aufgrund ihrer Einzigartigkeit international besonders hervorhebt“, erklärte „Slow Food“ Kärnten-Obmann Gottfried Bachler. „Slow Food“ selbst ist eine internationale Bewegung, die Lebensmittelproduzentinnen und -produzenten vor den Vorhang holt und miteinander und mit den Konsumierenden vernetzt, um das Interesse an hochwertigen, regionalen Lebensmitteln zu steigern. Mittlerweile gibt es „Slow Food“ in 160 Ländern weltweit und ab jetzt dürfen sich auch die Gemeinde Neuhaus und die Hadn-Produkte mit der bekannten roten Schnecke – dem Logo von „Slow Food“ – schmücken.
„Der Hadn ist ein Kulturgut, das lange unterschätzt wurde. Von der internationalen Zertifizierung des Hadns wird nicht nur Neuhaus profitieren“, erklärte Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber (ÖVP). Eine berührende emotionale Komponente brachte Österreich Werbung-Chefin Astrid Steharnig-Staudinger in die Pressekonferenz ein, die der offiziellen Verleihung vorausging. Die gebürtige Neuhauserin erzählte, wie sie vor Jahrzehnten gemeinsam mit Wirt Peter Rupitz vom Landgasthof Hafner das erste Hadnfest in der Gemeinde veranstaltete, 140 Hadn-Torten mit ihm backte, und wie die beiden für ihre Idee belächelt wurden: „Und jetzt sehen Sie sich an, wo wir heute mit dem Jauntaler Hadn stehen“, sagte sie sichtlich stolz und mit Tränen in den Augen.
Josef Hirm, seit 14 Jahren Obmann des Hadnvereins, erklärte, wie es überhaupt zur Idee der „Slow Food“-Zertifizierung kam: „Geschäftsführer Robert Karlhofer von der Tourismusregion hat mich bereits, als er neu in seiner Position war, darauf angesprochen. Ich war von der Idee begeistert, doch dann kam die Corona-Pandemie dazwischen. Jetzt haben wir uns gemeinsam mit der Gemeinde getraut, die Sache anzugehen.“ Hirm sprach auch die Höhen und Tiefen an, die der Verein in seinen 28 Bestandsjahren durchlebt hat und der im Hadnzentrum in Schwabegg, wo sich auch die Hadnmühle befindet, beheimatet ist.
Zwei neue Kochbücher
Rechtzeitig zum Hadnfest, das am 14. und 15. September im Rahmen der „KunstSinnNeuhaus“-Wochen bei den teilnehmenden Wirten in der Gemeinde Neuhaus über die Bühne geht, erscheint auch das neue Hadn-Kochbuch mit dem Titel „Hadn – Das Buchweizen Kochbuch“. Auf 180 Seiten findet man 55 Rezepte. „50 davon sind glutenfreie Rezepte“, betonte Karlhofer. Das Buch entstand unter der Federführung von Catrin Ferrari-Brunnenfeld, besser bekannt als „cookingCatrin“. „Ich bin nur die erzählende Person. Für das Buch haben uns unter anderem Wirte in ihre Küchen gelassen“, erklärte Ferrari-Brunnenfeld, die den Buchweizen im Buch auch ganz modern interpretiert. Bereits erhältlich ist ein weiteres Kochbuch, nämlich jenes von Gudrun Glawischnig, die ebenfalls im Hadnverein aktiv ist und maßgeblich am Presidio-Zertifikat des Hadns beteiligt war. „Es gibt hier aber keine Konkurrenz“, betonte „cookingCatrin“: „Es kann nicht genug Hadn-Kochbücher geben.“