Auch wenn das Wetter am diesjährigen Bleiburger Wiesenmarkt, der vom 30. August bis 2. September zum 631. Mal stattfinden wird, Sonnenstunden verspricht, ist man mit einem Sicherheitskonzept auf alle möglichen Szenarien vorbereitet. „Wir haben Arbeitsunterlagen für Einsätze und die Sicherheit am Marktgelände mit unterschiedlichen Einsatzorganisationen und der Bezirkshauptmannschaft in den letzten Jahren immer wieder evaluiert, erweitert und aktualisiert“, weiß Paul Stöckl, Zivilschutzleiter am Wiesenmarkt. „Der Vorteil, den wir am Wiesenmarkt haben ist jener, dass wir nicht jedes Jahr alles neu erfinden müssen und auf unseren Erfahrungswerten der letzten Jahre aufbauen können“, ergänzt Marktmeister Arthur Ottowitz. Darunter zählen mögliche Evakuierungen, wie am diesjährigen Villacher Kirchtag, eine laufende Wetterberatung und diverse Pläne, wo genau sich was am Gelände befindet.
„Ein zusätzlich wichtiger Teil im Vorfeld sind die Verordnungen der Verkehrsmaßnahmen und Zufahrtsberechtigungen, damit alle Einsatzkräfte zu jeder Zeit die Möglichkeit haben auf das Gelände zu kommen und es wieder zu verlassen“, führt Stöckl fort. Um auf mögliche Unwetter so schnell als möglich reagieren zu können, sei man im laufenden Austausch mit dem meteorologischen Dienst GeoSphere Austria. „Wir können auf jegliche Wetterberichte zugreifen und bekommen aktiv einen speziellen Wetterbericht und Warnungen“, weiß Ottowitz.
Das größte Problem bei Unwettern sei jedoch nicht der Regen sondern ein möglicher Sturm. „Es gibt unterschiedliche Warnstufen. Ab einer gewissen Windstärke dürfen die Zelte nicht mehr geöffnet haben. Die Leute werden dann mittels Durchsage aufgefordert, das Gelände zu verlassen“, betont Stöckl. Notunterkünfte gebe es jedoch keine: „Dafür sind es zu viele Leute. Die Zufahrts- und Abfahrtswege werden jedoch freigehalten, sodass die Besucher das Gelände so schnell als möglich verlassen können. Darauf wird bei uns besonders geachtet.“ Bei einem möglichen Stromausfall steht ein Notfallaggregat zur Verfügung, sodass zumindest die Wege für die Besucher beleuchtet sind.
Weitere Vorkehrungen, die sich in den letzten Jahren als äußerst hilfreich herausgestellt haben, sind die Sicherheitsbänder für Kinder, auf denen der Name, die Telefonnummer und die Adresse notiert und im Marktbüro abgeholt werden können. „Es kam immer wieder zu Vorfällen, daher ist das ein guter Weg, falls ein Kind durch die Menschenmasse verloren geht“, betont der Bleiburger Bürgermeister Stefan Visotschnig (SPÖ).
Um auf jedes mögliche Szenario vorbereitet zu sein, wird am Donnerstag, dem 29. August, eine Begehung am sieben Hektar großen Gelände mit allen Einsatzkräften stattfinden. „An diesem Tag werden alle Anforderungen aus Bau- und Brandschutz und den Lebensmittelstandards überprüft“, sagt Stöckl. „Somit werden alle möglichen Szenarien durchgespielt und erprobt. Dadurch wissen alle Einsatzkräfte, wo sich was befindet, damit sie schnellstmöglich vor Ort sein können“, führt Ottowitz fort. Am ältesten und größten Volksfest Südkärntens werden rund 130.000 Gäste erwartet, rund 300 Ausstellende sind heuer auf der Marktwiese vertreten.