Seit 1. Jänner 2024 gilt das Kärntner Regionalentwicklungsgesetz, das jährlich 4,5 Millionen Euro Landesmittel für regionale Projekte zur Verfügung stellt. Schwerpunkt dabei sind Sanierungen von Veranstaltungsräumen, Errichtung von Spielplätzen und Projekte rund um das Thema Energie. 364 Projekte sollen in Kärnten umgesetzt werden, 198 davon befinden sich bereits in der Umsetzung, an 113 werde derzeit intensiv geplant. Einige davon werden auch im Bezirk Völkermarkt realisiert. „Die Orts- und Stadtkernbelebung ist eine Schlüsselfrage für die Daseinsvorsorge und Attraktivität des ländlichen Raums. Daher werden wir diesen Weg konsequent fortführen“, sagt Landeshauptmann Stellvertreter sowie Orts- und Regionalentwicklungsreferent Martin Gruber (ÖVP). Denn gerade im ländlichen Raum habe man mit Abwanderungen zu kämpfen. „Mit den gesamten 364 Projekten wird ein Volumen von 56 Millionen Euro ausgelöst, die direkt vor Ort investiert werden“, ergänzt Gruber.
Abgebröckelte Farbe und ein kaputtes Dach
In drei Projekte im Bezirk Völkermarkt wurde bereits investiert. Darunter das Materl in Pribelsdorf in Kühnsdorf, dass bereits in die Jahre gekommen war und auf Initiative der Dorfgemeinschaft Pribelsdorf saniert wurde. „Die Farbe war abgebröckelt und das Dach war bereits kaputt“, weiß Kevin Grebenjak, Obmann der Dorfgemeinschaft. Im Zuge dieser Sanierung wurde ein neuer Dachstuhl errichtet, das Dach mit Tondachziegeln eingedeckt, die Wände gespachtelt, Bilder erneuert und Malerarbeiten durchgeführt. Künftig soll das Materl auch eine neue Farbe erhalten. „Die Arbeiten sind noch nicht ganz abgeschlossen. Es fehlen noch weitere Ziegel für das Dach, die sollen in den nächsten Wochen geliefert werden“, führt Grebenjak fort. Insgesamt wurden rund 8000 Euro in das Projekt investiert, die Hälfte davon, also 4000 Euro, wurden durch Landesmittel gefördert.
Mehr Sichtbarkeit für Kultur
Ein weiteres Projekt, das von dem Regionalentwicklungsgesetz profitieren soll, ist das Kulturnetzwerk Unterkärnten, das die Kulturangebote in Unterkärnten sichtbarer machen soll. Dazu gehören ein gemeinsames Marketing, eine Website und Themenjahre, die aufgrund dessen entwickelt werden sollen. Durch eine Struktur und die richtige Organisation soll diese Vernetzung und die gemeinsame Nutzung kultureller Infrastrukturen, nachhaltig verlaufen. Hinzu kommt ein regionaler Veranstaltungskalender und eine Kultur-Akademie, die mit dem zuständigen Tourismus abgestimmt und verwirklicht werden, wobei Veranstaltungen vor Ort stattfinden sollen. Die Kosten dafür befinden sich aktuell noch in Planung.
Auf Initiative der Rudener Dorfgemeinschaft St. Martin, wurde die große Sonnenuhr auf der Fassade der Filialkirche St. Martin restauriert und aktiviert, Pläne dafür gab es schon im letzten Jahr. „Es freut mich, dass sich die Dorfgemeinschaft dafür einsetzt, dass gewisse Traditionen, Werte und Symboliken nicht in Vergessenheit geraten. Solche Initiativen stärken den Zusammenhalt im Ort und daher unterstütze ich das Vorhaben auch über die Kleinprojektförderung“, sagt Gruber. In das gesamte Projekt wurden rund 4000 Euro investiert, 2000 Euro davon wurden durch Landesmittel gefördert. „Wir veranstalten jedes Jahr unsere Maibaum-Versteigerung. Das eingenommene Geld kommt wohltätigen Zwecken zugute, in diesem Jahr war es die Sonnenuhr“, berichtet Dietmar Karlbauer (SPÖ), Vizebürgermeister von Ruden.
Ab September wird es für das Kärntner Regionalentwicklungsgesetz zusätzlich vier regionale Koordinationsstellen beim Land geben, die auch den Stand der Umsetzung der Arbeitsprogramme im Blick haben.