Wenn am Sonntag, dem 25. August, nach der Messe ab 10 Uhr in Diex das Pfarrfest gefeiert wird, so dienen die Einnahmen heuer einem besonderen Zweck. Der Pfarrarbeitskreis mit seinem Leiter Gerhard Kresitschnig sammelt unter den Besuchern Spenden, welche in die Restaurierung des alten Diexer Fastentuches fließen werden. Das Fastentuch, das zum Zentraltypus gehört und auf dem sich um die Darstellung der Kreuzigung Christi vier Medaillons mit Szenen aus der Passion – Jesus betet am Ölberg im Garten Gethsemane, Jesus wird gegeißelt, Jesus wird mit Dornen gekrönt und Jesus trägt das schwere Kreuz – ranken, stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Viele Jahrzehnte galt es als verschollen.
Vor mehr als 30 Jahren wiederentdeckt
1993 entdeckte Kresitschnig, damals selbst Student an der TU Graz, gemeinsam mit Kommilitonen im Zuge von Bauaufnahmen im östlichen Torturm der Diexer Wehranlage das zusammengerollte Tuch. „Es war außen völlig verstaubt, im Inneren aber recht gut erhalten“, erinnert sich der gebürtige Diexer. In den darauffolgenden Jahren wurde das wertvolle bemalte Leinentuch, Zeugnis tiefen Glaubens, in der Fastenzeit regelmäßig vor dem Altar in der Kirche aufgehängt. Obwohl während des übrigen Jahres in der Sakristei bei passender Temperatur und Feuchtigkeit sachgemäß gelagert, hatte der Zahn der Zeit merklich am Tuch genagt.
„Im unteren Bereich ist das Bauernleinen gebrochen und weist Löcher auf“, sagt Kresitschnig. Jetzt soll das Fastentuch in Kooperation mit der Diözese Gurk einer sachgemäßen Restaurierung zugeführt werden. „Diese Sanierung wird 6000 Euro kosten. Die Hälfte tragen Diözese und Denkmalamt, die andere Hälfte muss die Pfarre beisteuern“, erklärt Kresitschnig, der zuversichtlich ist, dass diese Summe am Sonntag aufgebracht und das Tuch in der kommenden vorösterlichen Zeit im neuen Glanz erstrahlen wird.
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Ulrike Greiner