Im Laufe dieses Jahres hätte das zuletzt in den 1960er-Jahren sanierte Gemeindeamt in Gallizien am bestehenden Areal neu errichtet werden sollen. Die Pläne für das zweigeschossige Gebäude sahen im Erdgeschoß – unter den Amtsräumen der Gemeinde – auch einen Nahversorger mit einer Verkaufsfläche von rund 500 Quadratmetern vor. Mittels Brücke wäre außerdem der benachbarte Pfarrstadl an das neue Gemeindeamt mit einer Gesamtfläche von rund 1420 Quadratmetern angeschlossen worden. Dadurch wäre dort im Obergeschoß ein Sitzungs- und Veranstaltungssaal für bis zu 150 Personen mit direkter Anbindung an das Amtsgebäude entstanden. Ende des Vorjahres wurde das für die Gemeinde Gallizien rund 3,3 Millionen teure Vorhaben aufgrund der schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen gestoppt. Immerhin hätten die Kosten neben Rücklagen, Bedarfszuweisungsmitteln und Fördermitteln auch mit langfristigen Krediten finanziert werden sollen.
Rund ein halbes Jahr später wird die gemeinsam mit der MID Bau GmbH geplante Neuerrichtung des neuen Gemeindezentrums nun doch fortgesetzt. „Ja Gott sei Dank geht es weiter“, bestätigt Galliziens Bürgermeister Hannes Mak (ÖVP) auf Nachfrage der Kleinen Zeitung und ergänzt: „Allerdings wird der Sparstift angesetzt.“ Details über das abgespeckte Millionenprojekt seien zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht spruchreif. Dem Sparstift zum Opfer fallen werde wohl die Einbeziehung des Stadls der Pfarre.
Fest stehe indes jedoch, dass der Nahversorger, der von Zadruga in Kooperation mit Spar betrieben werde, im Erdgeschoß genauso wie ursprünglich geplant umgesetzt werde. „Die Verkaufsfläche beträgt insgesamt rund 500 Quadratmeter, wovon 463 Quadratmeter auf den Lebensmittelbereich entfallen“, sagt Unternehmenssprecher Karl Dobrautz-Leitner von Spar. Beliefert werden würde der von Zadruga betriebene Nahversorger größtenteils mit Lebensmitteln aus dem Spar-Großhandel. „Zusätzlich beziehen wir auch noch für unseren Bauernladen Produkte von regionalen Bauern“, berichtet Zadruga-Geschäftsführer Bernhard Reiter, der das Unternehmen mit Ende August auf eigenen Wunsch verlassen wird. Direkt angrenzend an den Lebensmittelbereich entstehe auf weiteren 50 Quadratmetern Fläche ein Haus- und Garten-Markt, in dem Heimwerker, ähnlich wie in anderen Zadruga-Märkten, ihren Werkzeugbedarf stillen können. „Bezahlen können die Kundinnen und Kunden die Werkzeuge an derselben Kasse wie die Lebensmittel“, sagt Reiter.
Beschäftigt werden voraussichtlich über zehn Mitarbeiter, wovon neun Arbeitsplätze Vollzeitstellen sein werden.
Eröffnung im Frühjahr 2025 geplant
Errichtet wird das Gebäude von der MID Bau GmbH, dessen Eigentümer Andreas Messner rund sechs Millionen Euro investiert. Wann der Baustart erfolgen wird? „Wir haben bereits um Baugenehmigung angesucht“, sagt Messner, der auf einen Baubeginn im November hofft. Aufgrund seiner Erfahrung sei sein Unternehmen, wie er bei der Präsentation des Projektes im Turnsaal der Volksschule Gallizien vor knapp einem Jahr betonte, in der Lage, Vorhaben dieser Art innerhalb von sechs bis sieben Monaten fertigzustellen. Damit stehe einer Eröffnung des Spar-Zadruga-Marktes in Gallizien im Frühjahr nächsten Jahres nichts im Wege. „Wir freuen uns, dass dieses Projekt nun realisiert wird“, so Dobrautz-Leitner. Spar und Zadruga werden sich übrigens im neuen Amtsgebäude einmieten, welches sich künftig im Besitz der Gemeinde Gallizien und der MID Bau GmbH befinden werde.
Da das bestehende Gemeindeamt vor der Neuerrichtung abgerissen wird, siedelten der Bürgermeister und die Mitarbeiter der Verwaltung bereits im Oktober des Vorjahres an den Übergangsstandort. Dieser befindet sich in dem alten Areal der Firma Sewol, das von Unternehmer Florian Wolte modernisiert wurde.