Südlich des Bahnhofes Kühnsdorf-Klopeiner See haben soeben die baulichen Maßnahmen für die Erschließung der Flächen des Interkommunalen Gewerbeparkes (IGP) Jauntal im Gesamtausmaß von rund 25 Hektar begonnen. Neben Eberndorf (50 Prozent) sind auch die Gemeinden St. Kanzian (30 Prozent) und Völkermarkt (20 Prozent) an der neuen Industriezone beteiligt. Gestartet wurde mit dem Bau einer knapp 700 Meter langen Verbindungsstraße samt Geh- und Radweg, die vom Bahnhof in Richtung Süden bis zum Fernheizwerk in Kühnsdorf verläuft. Dort mündet sie in die bestehende Gemeindestraße ein.
Finanziert werde die Straße, die in erster Linie einer verbesserten Anbindung der südlichen Teile von Kühnsdorf an den neuen Personenbahnhof diene, von den ÖBB. „Die Investition beläuft sich auf rund eine Million Euro“, berichtet ÖBB-Pressesprecher Herbert Hofer. Entlang der Straße werde auch die Wasserversorgung für die Gewerbezone hergestellt, deren Finanzierung der Eberndorfer Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen hat. „Diese wird in Form einer 900 Meter langen Ringleitung errichtet“, sagt Bauamtsleiter Paul Komar von der Marktgemeinde Eberndorf. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 170.000 Euro. In einem Zug mitverlegt werde auch die Leerverrohrung für Breitband-Internet, für die die Breitbandinitiative Kärnten (BIK) GmbH verantwortlich zeichnet.
Derzeit gebe es noch keine Parzellierung der bereits entsprechend gewidmeten Flächen, die sich die Standortgemeinde durch Optionsverträge gesichert habe. Diese optionierten Grundstücke würden laut dem Eberndorfer Bürgermeister Wolfgang Stefitz (SPÖ) von der Kärntner Betriebsansiedlungs & Beteiligungsgesellschaft m.b.H., kurz „Babeg“, angekauft werden. „Vor der Corona-Pandemie gab es bereits potenzielle Interessenten. Derzeit gibt es zwei, drei Firmen, die interessiert wären“, sagt Stefitz, der für weitere Informationen auf den Geschäftsführer der Logistikcenter IGP Jauntal GmbH verweist.
Dieser könne, nachdem es ein Gemeinschaftsprojekt mit der „Babeg“ sei, noch nichts Konkretes zur Größe der Grundstücke und der Preise pro Quadratmeter mitteilen. „Die Flächen werden aber in erster Linie in größeren Einheiten, den jeweiligen Kundenbedürfnissen angepasst“, so der IGP-Jauntal-Geschäftsführer Karl Georg Eisner. Die Detailaufschließung des grundsätzlich mit allen Ver- und Entsorgungsleitungen erschlossenen Geländes würde erst nach Abstimmung mit den jeweiligen Grundstückinteressenten erfolgen.
Die „Babeg“ sei jedenfalls aktuell daran interessiert, sich Grundstücke entlang der Koralmbahntrasse zu sichern. „Auch die angesprochenen Flächen in Kühnsdorf sind für uns von Relevanz“, sagt deren Geschäftsführer Markus Hornböck, der zu den Quadratmeterpreisen ebenfalls noch keine Auskunft erteilen könne. Stefitz hoffe indes darauf, dass die Aufschließung des IGP Jauntales bis Anfang des nächsten Jahres abgeschlossen sei.
Vorfinanziert werden die bei der Präsentation des Projektes genannten Gesamtkosten in der Höhe von 1,6 Millionen Euro anteilig von den drei Gemeinden. Darin enthalten seien die baulichen Maßnahmen zur Erschließung des IGP Jauntales – etwa Grundeinlösen, Optionsverträge, die Errichtung von Verbindungs- und Aufschließungsstraßen sowie ein vorgeschriebener Lärmschutzwall. Dieser werde laut dem Eberndorfer Bauamtsleiter vor dem Wohngebiet im östlichen Bereich der Industriezone entlang von 500 Laufmetern mit einer Höhe von sechs Metern errichtet.
Im Süden der Gewerbezone befindet sich der Verladebahnhof, der durch die neue Streckenführung der Koralmbahn auf dem Abstellgleis zum Stehen kam. Durch den Kauf des rund zehn Hektar großen Bahnhofsareals durch das Land von den ÖBB im Jahr 2022 um rund 1,85 Millionen Euro konnte der Erhalt gesichert werden. Positiv abgeschlossen wurden in der Zwischenzeit auch alle notwendigen Behördenverfahren, wie Adrian Plessin, Pressesprecher von Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP), bestätigt. Erfolgreich ausverhandelt wurde mit den ÖBB auch der Einbau einer Weiche in den Verladebahnhof, der künftig von einem privaten Konsortium betrieben werde. Dieses zeichne auch für die Errichtung des Gleisbogens auf durch vom Land gesicherten Gründen verantwortlich. „Die Planung dafür ist fertig“, sagt Unternehmer Werner Kruschitz zum aktuellen Stand.