Windböen mit bis zu 100 km/h sorgten im Bezirk Völkermarkt am 28. Juli in kürzester Zeit für zahlreiche Einsätze. „Wir hatten rund 30 Alarmierungen, 13 Freiwillige Feuerwehren standen im Einsatz. Vorwiegend ging es darum, dass Bäume und Äste Straßen blockierten“, informiert Bezirksfeuerwehrkommandant Patrick Skubel. Stark betroffen war die Bezirksstadt Völkermarkt selbst. „Dächer wurden abgedeckt, Bäume entwurzelt. Auch ein gekentertes Boot, auf dem sich zum Glück keine Personen befanden, musste geborgen werden“, schildert Benjamin Hanschitz, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Völkermarkt. Mitten im Einsatz kam es auf der B 82 Seeberg Bundesstraße, in Höhe Draubrücke, zu einer brenzligen Situation: „Plötzlich ist eine Hochspannungsleitung heruntergefallen und verursachte fast einen Waldbrand. Es gab eine feste Stichflamme, die zum Glück selbst erloschen ist. Es hätte verheerend enden können, wenn es gebrannt hätte“, so Hanschitz.
Video von Lorenz Riegelnik
Glück im Unglück hatte auch eine Autolenkerin aus dem Bezirk Wolfsberg, als sie gerade entlang der B 82 fuhr. Umgefallene Bäume erwischten ihr Auto, vor allem im Heckbereich. „Gott sei Dank kam sie mit einem Schrecken davon“, so Hanschitz. Stromleitungen wurden auch im Bereich Kohldorf in der Gemeinde Eberndorf/Dobrla vas beschädigt. „Die Straße dort war komplett abgeschnitten, Dächer wurden abgetragen“, sagt Michael Kodal, Kommandant der Feuerwehr Kühnsdorf.
Ein kurzer Stromausfall legte auch die Gondel der Petzen Bergbahnen lahm. „Wir waren zum Glück nicht allzu stark betroffen. Die Gäste des Almkirchtages sind ins Trockene geflüchtet. Später konnte die Gondel wieder anfahren und die Leute konnten ins Tal gebracht werden“, sagt Marketingbeauftragte Barbara Romen. Dank gilt vor allem den Einsatzkräften, aber auch dem SC Petzen, der den Almkirchtag veranstaltete. „Es war ein schönes Fest, auch die Gäste sind ruhig geblieben“, so Romen.
Kirchendach beschädigt
Im Zuge des Unwetters blieb auch die evangelische Kirche in Völkermarkt nicht verschont. Eine rund 70 Jahre alte Linde wurde entwurzelt und fiel aufs Dach. „Von innen schaut alles in Ordnung aus. Erst, wenn wir die Linde entfernt haben, sehen wir das Schadensausmaß“, so Pfarrer Igor Vukan am Tag nach dem Unwetter. Innerhalb mehrerer Stunden konnten die Schäden im Bezirk Völkermarkt zum Großteil abgearbeitet werden. Auch die Stromversorgung konnte laut Robert Schmaranz von Kärnten Netz in den betroffenen Gebieten relativ rasch wiederhergestellt werden.
Im Juli gab es im Bezirk Völkermarkt schon einige Unwettereinsätze. „Ab der Wochenmitte steigt wieder die Gewittergefahr. Am Mittwoch wird es sehr heiß, über 30 Grad. Ob es hier schon zu Wärmegewittern kommt, ist noch unsicher. Diese könnten dann punktuell wieder heftiger ausfallen. Ein derartiges Wetter, wie zuletzt, kündigt sich aber nicht an“, sagt Gerhard Hohenwarter von der „Geosphere Austria“.