An einem Tisch in einem hellen Aufenthaltsraum in der Behindertentagesstätte des Hilfswerks in Völkermarkt sitzt Stephan Skofler mit zwei jungen Klienten. Sie sind ganz in ihr Puzzlespiel vertieft, aber zwischendurch wird laut aufgelacht oder eifrig diskutiert. Seit einem knappen Jahr engagiert sich der 44-jährige Völkermarkter an zwei Tagen in der Woche ehrenamtlich in der Behindertentagesstätte in seiner Heimatstadt. Und dass, obwohl Skofler selbst mit einer körperlichen Behinderung lebt – er kam mit einer Tetraparese auf die Welt, das heißt, seine Arme und Beine sind teilweise gelähmt, zur Fortbewegung ist er auf einen Rollator angewiesen. Davon lässt er sich aber nicht unterkriegen. „Ich bastle und spiele mit den Klienten oder lese ihnen etwas vor und helfe bei anderen Kleinigkeiten“, erzählt Skofler, der die LFS Goldbrunnhof absolvierte und auch einige Jahre am Bauhof der Stadtgemeinde Völkermarkt arbeitete. Mittlerweile ist der Völkermarkter aufgrund seiner Krankheit in Pension, hinzu kam vor acht Jahren ein schwerer Herzinfarkt, der ihn für zwei Jahre sogar an den Rollstuhl fesselte. „Aus dem Rollstuhl habe ich mich aber wieder herausgekämpft“, ist Skofler stolz.

Von Anfang an begeistert

Wie er als Freiwilliger zum Hilfswerk kam? „Meine Familie meinte, dass ich eine Beschäftigung brauche“, sagt Skofler. Ein Schnuppertermin im Hilfswerk wurde vereinbart und Skofler war „von Anfang an begeistert“: „Ich wollte gar nicht mehr weggehen. Die Tätigkeit taugt mir sehr, ich kann es mir gar nicht mehr ohne sie vorstellen.“ Jeden Dienstag und Donnerstag von 9 bis 14 Uhr stellt er seine Zeit zur Verfügung: „Wenn ich morgens komme, begrüße ich alle und dann setze ich mich einfach dazu. Was dann gemacht wird, ergibt sich meistens spontan.“

Gerne geht der 44-Jährige mit den Klienten auch in den Garten des „Hauses der Generationen“, in dem das Hilfswerk beheimatet ist. Dort befindet sich auch ein behindertengerechter Motorikpark. Früher war das Gebäude das Kloster der „Schulschwestern vom Heiligen Franzsikus“. „Für mich ist es selbstverständlich, zu helfen, auch, wenn ich selbst nicht so viel kann“, sagt Skofler.