Die regionale Wirtschaftsstruktur im Bezirk Völkermarkt ist sehr stark vom Produktionssektor geprägt. Mit 41,8 Prozent nimmt dieser Sektor den ersten Platz ein. „Auf Platz zwei kommt der Technologiebereich mit 17,1 Prozent“, weiß Manuela Schnitzler, Bezirksstellenleiterin der Wirtschaftskammer Völkermarkt. Für sie werde für die Zukunft entscheidend sein, wie sich der Wirtschafts- und Lebensraum Unterkärnten aufgrund der Inbetriebnahme der Koralmbahn ab 2025 entwickelt.

Aktuell gibt es im über 42.000 Einwohner großen Bezirk Völkermarkt 2513 Unternehmen, die 12.342 Arbeitsplätze schaffen, wobei es alleine im Vorjahr 160 Unternehmensgründungen im gesamten Bezirk gegeben hat. „Bei der Gründungsintensität liegen wir über dem Kärnten-Schnitt und teilen uns mit Klagenfurt den ersten Platz“, ist die Wirtschaftskammer-Leiterin stolz. Für die Betriebsansiedelung stehen in Völkermarkt neben dem Interkommunalen Gewerbepark (IGP) Süd in Völkermarkt und dem Logistikcenter IGP Jauntal (Verladebahnhof) in Kühnsdorf auch in den einzelnen Gemeinden des Bezirks Gewerbeparks beziehungsweise Gewerbezonen zur Verfügung.

Manuela Schnitzler, Bezirksstellenleiterin der Wirtschaftskammer Völkermarkt
Manuela Schnitzler, Bezirksstellenleiterin der Wirtschaftskammer Völkermarkt © WKK/Varh

Die fünf größten Betriebe im Bezirk sind die Firma Wild in Völkermarkt, die Firma Urbas in Eis-Ruden, Mahle Filtersysteme und BMTS Technology in St. Michael ob Bleiburg/Šmihel nad Pliberkom sowie die Firma Kostwein Maschinenbau in Völkermarkt. Der Großteil der Unternehmen im Bezirk Völkermarkt – knapp 44 Prozent – sind den Sparten Gewerbe und Handwerk zuzurechnen, rund ein Viertel betrifft den Handel und knapp 15 Prozent sind Dank der Tourismusregion Klopeiner See-Südkärnten dem Tourismus und der Freizeitwirtschaft zuzuschreiben. 99 Prozent aller unselbstständig Beschäftigten sind übrigens in Kleinbetrieben (10 bis 49 Mitarbeiter) und Mittelbetrieben (50 bis 249 Mitarbeiter) angestellt, wobei das Brutto-Monatseinkommen im Bezirk inklusive anteiligem Urlaubs- und Weihnachtsgeld, also inklusive Jahreszwölftel, in Völkermarkt bei 2851 Euro liegt. Dabei gibt es jedoch einen großen Unterschied zwischen Mann und Frau: Während Männer im Bezirk Völkermarkt durchschnittlich 3211 Euro brutto monatlich verdienen, bekommen Frauen im Schnitt nur 2140 Euro pro Monat.

Mit einer aktuellen Arbeitslosenquote von 6,4 Prozent (Stand April 2024), liegt die Quote weiter unter dem Kärnten-Schnitt von 7,1 Prozent. Von den insgesamt 1128 Arbeitslosen verfügt der Großteil nur über einen Pflichtschul- oder Lehrabschluss. Auffällig ist jedoch der Anteil der älteren Arbeitslosen: 41 Prozent der Jobsuchenden sind über 50 Jahre alt.

Regionalitätspreis

Schon bald lädt die Wirtschaftskammer Völkermarkt zur ihrer Jahresveranstaltung: Die „Wirtschaftslounge“ geht am 13. Juni ab 19 Uhr in der Alten Meierei in Bleiburg über die Bühne. Zu dieser Veranstaltung, bei der auch die Vollinbetriebnahme der Koralmbahn ab 2025 und ihre Chancen eine große Rolle spielen wird, sind alle Unternehmen eingeladen. Dort wird auch der mittlerweile fünfe Regionalitätspreis verliehen. Diese Preise gingen in der Vergangenheit an Petzen-Retter Franz Skuk (2017), an das Werner Berg-Museum (2018), an den Jauntaler Had‘nverein in Schwabegg (2019) und nach coronabedingter zweijähriger Pause an den Verein Regionalentwicklung Südkärnten (2022).