Acht Bäcker gibt es im Bezirk Völkermarkt noch. Franz Haimburger (51) ist einer davon und investiert jetzt „in die Zukunft“: „Wir müssen schauen, dass unser Handwerk in der Region noch weiterbesteht“, so der Bäckermeister, der sein Verkaufsgeschäft in St. Michael ob Bleiburg/Šmihel nad Pliberkom um die Hälfte erweitert. „Mein Vater hat es im Jahr 1965 gebaut. Seither wurde nichts verändert. Ich plane schon länger, etwas dazu zu bauen.“ Wie viel er investiert? „Über Geld spreche ich nicht.“
15 Mitarbeiter werden an drei Verkaufsstandorten beschäftigt. Neben der Produktion in St. Michael ob Bleiburg gibt es noch eine Verkaufsfiliale sowie ein Kaffeehaus in Bleiburg/Pliberk. In Unterburg am Klopeiner See hat von Mai bis September eine weitere Filiale geöffnet. „Ich hatte bisher auch immer Lehrlinge, aktuell habe ich zwei. Es ist wichtig, dass der Beruf an die Jugend weitergegeben wird. Es ist auch zu empfehlen, dass vor der Berufswahl Verschiedenstes ausprobiert wird“, sagt Haimburger. Die „nächtlichen Arbeitszeiten“ seien natürlich nicht für jedermann. „Es ist ein herausfordernder Beruf. Es gibt aber auch andere Berufe, in denen Nachtdienste gemacht werden müssen. So gesehen hat man dann noch etwas vom Tag“, sagt Haimburger. Um ein Uhr früh beginnt der Tag und endet mit der Sperrstunde um 18 Uhr im Kaffeehaus. „Ich bin sehr stolz auf meine Mitarbeiter, mit ihnen kann ich das gut bewerkstelligen. Wir haben auch eine starke Stammkundschaft, die weiß, dass sie bei mir alles frisch bekommt“, sagt Haimburger. Die Teuerung spüre auch er. „Die Kalkulation fällt knapp aus.“
Gegründet wurde der Familienbetrieb im Jahr 1928, 2000 übernahm ihn Haimburger in dritter Generation und expandierte. Sehr gefragt sei das Roggenbrot. „Bei mir wird noch sehr viel in Handarbeit gefertigt. Darauf lege ich großen Wert. Wir gehen auch gerne auf Kundenwünsche ein. Die Produktpalette wechselt auch immer. Neben Brot, Semmeln und Gebäck gibt es auch Mehlspeisen“, sagt Haimburger, Vater von zwei Söhnen. Einer von ihnen strebt jetzt auch eine Bäckerlehre an. „Die Jüngeren haben dann auch oft wieder neue Ideen“, so Haimburger, der im Bezirk Völkermarkt auch den Handel sowie die Gastronomie und öffentliche Institutionen beliefert. In der Bleiburger Gegend gibt es auch noch teilweise eine Haus-zu-Haus-Belieferung.