Dass die Gefahren des Internets auch im Bezirk Völkermarkt lauern, zeigen die Anzeigen im Bereich der Internetkriminalität, die 2023 zunahmen. Wurden 2022 noch 143 Anzeigen verzeichnet, so waren es 2023 bereits 206 Anzeigen. Nicht nur betrügerische Nachrichten mit den Worten: „Hallo Mama. Mein Smartphone ist in die Toilette gefallen und ich muss eine Rechnung begleichen“ des sogenannten „Mutter-Tochter-Tricks“ sind in Völkermarkt im Umlauf. Derzeit komme es auch vermehrt zu erpresserischen Handlungen in Form sogenannter „Sextortion“ (Wortkombination aus „Sex“ und „Extortion“, also Erpressung). Nachdem vorerst in „freundschaftlicher“ Absicht über soziale Medien Kontakt aufgenommen wird und intime Handlungen via Webcams ausgetauscht werden, erpressen die Täter ihre Opfer mit der Veröffentlichung von Nacktbildern in Form von Bild- und Videomaterial. „Wir gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. Viele zeigen diese Fälle aus Scham nämlich nicht an“, berichtet Kriminalreferent Rudolf Stiff. Die Täter sitzen zumeist auch im Ausland. Von Seiten der Polizei werde daher auch auf Prävention gesetzt. Stiff: „Jeder kann sich bei uns melden, ob Sport- oder Pensionistenverein, und wir klären auf, wie man sich vor Computer- und Internetkriminalität schützen kann.“

Hohe Aufklärungsrate

Im Jahr 2023 wurden insgesamt 1586 Anzeigen im Bezirk erstattet, davon konnten 1198 Delikte aufgeklärt werden. Im Vergleich zu 2022 wurden 130 Delikte mehr zur Anzeige gebracht. „Die Aufklärungsquote liegt bei 75,5 Prozent und somit um 2,6 Prozent über dem Wert des Vorjahres“, so Stiff. Und weiter: „Wir sind stolz darauf, einen so hohen Standard in der Kriminalitätsbekämpfung zu erreichen und werden weiterhin alles daransetzen, um die Sicherheit der Bevölkerung im Bezirk Völkermarkt zu gewährleisten.“

Chefinspektor Rudolf Stiff leitet das Kriminalreferat im Bezirkspolizeikommando Völkermarkt
Chefinspektor Rudolf Stiff leitet das Kriminalreferat im Bezirkspolizeikommando Völkermarkt © Erich Varh

Auch verschiedenste Suchtmittel wurden im Bezirk sichergestellt. Denn das Bundesland Kärnten sowie auch der Bezirk Völkermarkt seien aufgrund der geografischen Lage ein Seitenstrang der Balkanroute und dienen daher als Transit- und Endabnehmerland für Drogen, die über Slowenien nach Kärnten eingeführt werden. „Dabei kann vor allem der Schmuggel von Heroin und Kokain und Cannabisprodukten festgestellt werden. Bei den Schmuggelfahrten werden sämtliche Grenzübergänge genutzt“, so Stiff. Im Jahr 2023 wurden 281 Anzeigen nach dem Suchtmittelgesetz, davon 29 Verbrechenstatbestände, zur Anzeige gebracht. Der größte Aufgriff im Jahr 2023 erfolgte im Zuge einer Grenzkontrolle, bei der etwa 5,5 Kilogramm Cannabiskraut beschlagnahmt wurden.

Bei strafbaren Handlungen gegen Leib und Leben wie etwa Körperverletzungen gab es 2023 im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Rückgang von 304 auf 285 Delikte. Im Bereich der strafbaren Handlungen gegen fremdes Vermögen – Diebstähle – wurde hingegen eine leichte Steigerung von 703 auf 750 Delikte verzeichnet.