Die Erfindung von der Klagenfurter Unternehmerin Kerstin Oliva (39) soll in Völkermarkt zum ersten Mal getestet werden –vorzugsweise schon nach Ostern, wenn der Boden nicht mehr gefroren ist. „Es gibt in der Öffentlichkeit kaum Möglichkeiten, Kinder zu wickeln oder umzuziehen, wenn sie sich angepatzt haben. Deshalb kam mir vorigen Sommer die Idee für einen öffentlichen Wickeltisch“, sagt Oliva, selbst Mutter. So wurde die Idee für „Popo up“ geboren. Warum der Name? „Beim Wickeln muss der Hintern hochgehoben werden“, erklärt die Erfinderin.

Umgesetzt wird der Wickeltisch zusammen mit der Klagenfurter Baumeisterin Michaela Ettlmaier, der Ledenitzer Firma Bärenschmiede und der Villacher Tischlerei Großegger. „Es wird alles regional hergestellt“, sagt Oliva. Die Wickelauflage werde auch von der gemeinnützigen Organisation „4everyoung“ in Klagenfurt produziert, die das Ziel verfolgt, vor allem Alters- und Langzeitarbeitslose wieder ins Berufsleben zu holen.

Das Entwicklerteam von links: Schlossermeister René Kerschbaumer (Bärenschmiede), Baumeisterin Michaela Ettlmaier, Erfinderin Kerstin Oliva und Tischlermeister Michael Großegger von der gleichnamigen Tischlerei
Das Entwicklerteam von links: Schlossermeister René Kerschbaumer (Bärenschmiede), Baumeisterin Michaela Ettlmaier, Erfinderin Kerstin Oliva und Tischlermeister Michael Großegger von der gleichnamigen Tischlerei © K. Wunderwerk 

10.000 Euro

Produziert werden die Wickeltische nach Auftrag. „Es haben bereits andere Gemeinden und Bundesländer ihr Interesse bekundet“, freut sich Oliva. Der Einführungspreis beläuft sich zurzeit auf 10.000 Euro. Auch das Fundament, das aus Sicherheitsgründen für die etwa 700 Kilogramm schwere Lärchenkonstruktion benötigt werde, müsse der Betreiber selbst finanzieren. „Es besteht die Möglichkeit der Refinanzierung. Die gerade Rückwand kann als Werbefläche vermietet werden“, so Oliva. Der Wickeltisch ist TÜV-geprüft und entspreche den Sicherheitsstandards. „Das Holz muss nicht gestrichen werden und ist sehr witterungsbeständig und bekommt mit der Zeit einen schönen Grauton“, weiß Oliva.

Völkermarkts Bürgermeister Markus Lakounigg (SPÖ) ist von der Idee sehr angetan: „Wir sind interessiert und sollten das erste Modell bekommen. Zuvor müssen aber noch Gespräche, auch mit möglichen Sponsoren, geführt werden“, sagt Lakounigg. Das dafür notwendige Geld könne die Gemeinde nicht aufbringen. Auch für die Reinigung muss der jeweilige Betreiber selbst sorgen. Anfragen und Bestellungen können an office@popo-up.at geschickt werden.

Der Wickeltisch
Der Wickeltisch © K. Wunderwerk